Vor einigen Jahren habe ich eine Tour mit dem Namen „Jordan & Syria Adventure“ entdeckt, die nach Amman, Jerash, ans Tote Meer, zum Mount Nebo, zur Kreuzritterburg in Karak, zur antiken Felsenstadt Petra, in die Wüste von Wadi Rum und nach Akaba in Jordanien sowie nach Damaskus, Palmyra, Aleppo, Hama und Krak de Chevaliers in Syrien führen sollte. Das war im Oktober 2010. Ich war sofort hin und weg und überlegte, diese Tour im Herbst 2011 oder irgendwann 2012 zu machen.

Dann begann im Frühjahr 2011 der Syrienkrieg und es macht mich seitdem traurig, in den Nachrichten zu verfolgen, wie Millionen von Syrern ihr Leben oder zumindest ihre Heimat verlieren und wie Kulturgüter und Städte zerstört werden.

Eine kombinierte Reise nach Syrien und Jordanien war somit schon bald kein Option mehr.

Aber auch wenn ich seitdem sehr viel gesehen und in der Zwischenzeit einige Länder bereist habe und trotz meiner Liebe zu China, blieb Jordanien stets auf meinem Radar. Eine Reise dorthin wurde insbesondere in den vergangenen anderthalb Jahren zunehmend reizvoller.

Während ich meinen TEFL-Kurs machte, war ich nach getaner Arbeit oft zu müde, um kreativ zu sein und manchmal sogar zu müde, um meine Fotos von vergangenen Reisen zu bearbeiten, deswegen habe ich mir des Öfteren Reisedokumentationen, unter anderem von Jordanien, angeschaut. Vor ein paar Wochen habe ich dann spontan den jordanischen Teil der Reise gebucht, die ich ursprünglich machen wollte.

Doch trotz meiner Vorfreude habe ich Gewissensbisse gegenüber meinen Lieben zuhause, weil ich plane und hoffe, Anfang nächstes Jahr ins Ausland zu gehen, um dort Englisch zu unterrichten. Vielleicht sollte ich zuhause bleiben und die Zeit mit ihnen verbringen anstatt Jordanien zu erkunden, nachdem ich gerade erst im Oktober anlässlich der TBEX Asia für anderthalb Wochen in in Bangkok war.

Auch der Flugzeugabsturz über die Sinai-Halbinsel und das gestrige Bombenattentat in Beirut, der Hauptstadt Libanons, machen mir etwas Sorgen, weil sich immer mehr herauskristallisiert, dass es sich beiden Fällen wohl um einen Anschlag des IS handelt.

Die Entwicklung im Nahen Osten ist aber auch der Grund, warum ich gerade jetzt nach Jordanien reise anstatt damit zu warten, bis ich Englisch im Ausland unterrichtet habe. Jordanien gilt immer noch als relativ sicheres Land, vielleicht auch als das sicherste Land in der Region, und insbesondere für die jordanische Bevölkerung hoffe ich, dass das auch so bleiben wird, aber wer weiß schon, was 2017 ist?

Außerdem war die Reise ein gutes Angebot, sie war 100 Euro günstiger als 2012, während der Preis für die kommenden beiden Jahren deutlich gestiegen ist. Außerdem ist der Reiseablauf so reizvoll, dass ich mir einen der wenigen verbliebenen Restplätze für dieses Jahr geschnappt habe.

Es ist sowieso zu spät, um darüber nachzudenken, da ich bereits vor etwa zwei Stunden in Amman angekommen bin. Hier werde ich einen Tag alleine verbringen, bevor ich morgen Abend eine internationale Gruppe und einen jordanischen Reiseleiter treffen werde. Von Amman werden wir zur alten Römerstadt Gerasa und zum Toten Meer fahren. Wir werden die Aussicht auf Israel vom Berg Nebo aus genießen und das byzantinische Madaba-Mosaik sowie die Kreuzritter-Burg bei Karak besichtigen. Selbstverständlich werden wir auch nach Wādī Mūsá fahren und die faszinierende Felsenstadt Petra, ein UNESCO-Weltkulturerbe, erkunden. Von dort werden wir in die Wüste nach Wadi Rum fahren, wo wir eine Nacht in einem Beduinencamp verbringen werden. Ein Aufenthalt in Akaba am Roten Meer bildet den Abschluss meiner Reise, bevor es zurück nach Amman geht. Dort werde ich noch einen Tag alleine verbringen, bevor ich am 22. November wieder nach Hause fliege.

Jordanien-Tour G AdventuresJordanien-Tour (Copyright: G Adventures)

Auch dieses Mal reise ich alleine. Während ich normalerweise keinerlei Probleme damit habe, in anderen Ländern entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi vom Flughafen zu meinem Hotel zu fahren, habe ich dieses Mal einen Ankunftstransfer gebucht, weil Jordanien erstens ein bislang unbekanntes Land für mich ist und weil ich zweitens nachts in Amman angekommen bin. Hinzu kommt das, was Richelle kürzlich passiert ist, einer Reisebloggerin, deren Blogartikel ich schon eine ganze Weile verfolge, und die ich kürzlich auch persönlich auf der TBEX Asia in Bangkok getroffen habe.

Es ist das erste Mal, dass ich im Ausland vom Flughafen abgeholt wurde, seit ich 2003 in Costa Rica soziale Arbeit geleistet habe (die Gesellschaft für die ich damals gearbeitet habe, hatte darauf bestanden mich abzuholen). Insgesamt bin ich im Ausland bislang auch nur vier Mal vom Flughafen abgeholt worden, seit ich mit 17 Jahren anfing, alleine zu reisen.

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