Ich bin zwar gerade erst von meinem jüngsten Abenteuer aus Dubai und Peking zurückgekommen, aber ich bin schon wieder unterwegs auf meiner nächsten Auslandsreise, auf der ich eine – jedenfalls von westlichen Touristen – wenig bereiste Route nehmen werde. Nun ist es an der Zeit zu enthüllen, wohin es mich als nächstes verschlägt:
Ich werde den chinesischen Teil der Seidenstraße bereisen!
In der Vergangenheit ist die Seidenstraße eine der wichtigsten Routen der Weltgeschichte für den Austausch von Handel und Kultur zwischen Ostchina und dem Mittelmeer gewesen. Von ihrem Ausgangspunkt in Xi’an führte sie nordwestlich durch die Provinz Gansu bis zum Yumen-Pass, wo sie sich in die Südliche und die Nördliche Seidenstraße teilte. Die Südliche Seidenstraße führte durch die Lop Nor-Wüste und umfasste Orte wie Dunhuang, Lop Nor, Miran (Milan), Niya (Minfeng), Khotan (Hetian) sowie Yarkand, während die Nördliche Seidenstraße durch Hami, Turpan, Kuqa und Aksu verlief, bis sich beide Routen in Kashgar im äußersten Westen von China wieder vereinten. Im Pamir-Gebirge tauschten die Händler aus China mit ihren Mittelsmännern aus dem Westen ihre Waren. Auf diese Weise gelangten Gurken, Feigen, Schnittlauch, Sesam, Walnüsse, Weintrauben (und das Geheimnis der Weinherstellung), Wolle, Leinen sowie Elfenbein aus dem Westen nach China und Jade, Porzellan, Lackarbeiten, Orangen, Pfirsiche, Birnen, Rosen, Chrysanthemen, Gusseisen, Schießpulver, die Armbrust, Schubkarren, Papier, die Druckkunst und Seide, natürlich, von Osten nach Westen. Die Zuletztgenannte ist die Namensgeberin für die Seidenstraße. China bemühte sich, das Geheimnis der Seidenherstellung zu bewahren, um sich das Monopol zu sichern, aber einige hundert Jahre später kamen die Menschen aus dem Westen dahinter.
Gegenwärtig bin ich in Dubai, wo ich dieses Mal zwei Tage und zwei Nächte verbringen werde, bevor ich nach Peking weiterfliege. Beide Städte sind Orte, in die ich mich schon bei meinem ersten Besuch Hals über Kopf verliebt habe.
Nach sieben individuell verbrachten Tagen in Peking werde ich eine Tour mit einer Abenteuerreise-Gesellschaft beginnen. Obwohl dies normalerweise eine Kleingruppenreise ist, bin ich bislang die einzige Teilnehmerin. Da der Veranstalter eine „Alle Abfahrtstermine sind garantiert“-Klausel hat, wird die Tour trotzdem durchgeführt. Ich werde also alleine mit dem Tour Guide unterwegs sein sowie in einigen Orten zusätzlich mit einem einheimischen Führer. Zuerst war ich enttäuscht, als ich erfuhr, dass die zweite Person, die die Tour ursprünglich gebucht hatte, storniert hat, aber jetzt denke ich, dass dies eine einmalige Gelegenheit ist. Da der Reiseführer voraussichtlich ein Chinese ist, und da ich sehr gerne chinesisch lernen würde, werde ich sie oder ihn bitten, mir so viele chinesische Wörter und Sätze beizubringen wie möglich.
Die erste Station auf meiner Reise nach Peking wird Xian sein.
Xi’an
Da ich bereits zweimal in Xi’an gewesen bin, beabsichtige ich nicht, die Terrakotta-Armee ein drittes Mal zu besuchen. Stattdessen plane ich, das Seidenstraßen-Denkmal zu besichtigen und ich hoffe sehr, dass das Wetter gut sein wird, damit ich eine Fahrradtour auf der alten Stadtmauer machen kann. Ich würde außerdem gerne die Wildganspagode besuchen und hoffentlich etwas Zeit im muslimischen Viertel verbringen, was ich während meiner vorangegangenen Aufenthalte wirklich mochte.
Und das sind die weiteren Stationen auf meiner Reise:
Jiayuguan
Das westlichste Ende der Großen Mauer liegt in Jiayuguan und die dortige Festung Cheng Lou ist perfekt restauriert. Sie befindet sich am Jiayuguan-Pass zwischen dem schneebedeckten Qilian-Gebirge im Norden und dem schwarzen Mazong-Gebirge im Süden. In der Vergangenheit galt Jiayuguan als der Ort, wo China endete und die furchterregende Wildnis begann.
Acht Kilometer nördlich der Festung befindet sich die Hängende Mauer, ein Abschnitt der Großen Mauer, der die Festung mit dem Mazong-Gebirge verbindet.
Dunhuang
Dunhuang liegt am äußersten Rand des ehemaligen Chinesisch-Turkestans und am Rand der Taklamakan-Wüste und ist bekannt für die Mogao-Grotten, in denen sich unzählige Buddha-Statuen befinden. Sie gelten als einer der ersten buddhistischen Tempel und eines der größten archäologischen Entdeckungen Ostasiens. Von den ursprünglich mehr als 1.000 Höhlen existieren noch zwischen 600 und 750, von denen 30 besichtigt werden können.
Die Mingsha-Sanddünen, die ich bei Sonnenaufgang erkunden werde, befinden sich ein paar Kilometer außerhalb von Dunhuang.
Turpan
Turpan ist der erste Ort in der Provinz Xinjiang, die ich bereisen werden, nachdem ich die Provinz Gansu verlassen habe. Der Ort befindet sich am tiefsten Punkt von ganz Asien. Dort werde ich ein Karez-Bewässerungssystem besichtigen, wobei es sich um ein unterirdisches Bewässerungssystem handelt, die es in China vor allem in Turpan, Hami und Kuqa gibt.
In Turpan soll man die Kultur der uigurischen Minderheit besonders gut erleben können.
Ürümqi & der Himmelssee
Nach einem Aufenthalt in Ürümqi, der Hauptstadt der Provinz Xinjiang, werde ich in das Tian Shan-Gebirge weiterreisen, wo ich als Gast der einheimischen kasachischen Minderheit in einer Jurte übernachten werde.
Die Gegend ist geprägt von schneebedeckten Bergen und türkisfarbenen Seen.
Hotan
Nach meinem Besuch bei der kasachischen Minderheit werde ich nach Ürümqi zurückkehren und von dort aus nach Hotan fliegen, einer kleinen Stadt in der Taklamakan-Wüste. Die Taklamakan ist die zweitgrößte Sandwüste der Erde.
Kashgar
Kashgar ist der westliche Ort Chinas auf meiner Reise und soll ein ganz fantastischer Ort sein. Silvia, eine meiner Lieblings-Reiseblogger, hat einen Artikel über ihren Aufenthalt in der Stadt geschrieben und scheint ganz begeistert davon zu sein. Ich habe auch von anderen Leuten, die dort gewesen sind, nur Gutes über Kashgar gehört.
Die Stadt hat durch ihre alten Seidenstraßen-Basare Bekanntheit erlangt; mit dem Tierbasar und dem Sonntagsmarkt werde ich zwei davon erleben.
Kashgar ist auch der Ort, wo meine gebuchte Tour endet. Danach werde ich dort noch eine Nacht verbringen, bevor ich zurück nach Peking fliege; nun, falls alles mit meinem Flug klappt. Andernfalls werde ich den Zug zurück nehmen müssen, so wie Silvia und ihre Freundin Danielle es gemacht haben, nur dass sie in umgekehrter Richtung gereist sind.
In Peking werde ich noch zwei Nächte verbringen, bevor ich über Dubai zurück nach Deutschland fliege.
[…] scheinbar ist die Seidenstraße Chinas eine, sowohl von Chinesen als auch von westlichen Touristen, wenig bereiste Route. Ich kenne ein paar Reiseblogger wie Silvia und ihre Freundin Danielle, die ein paar Orte an dieser […]