Der Iran mit seinen Moscheen, Palästen, Basaren und seinen Landschaften ist ein Paradies für Fotografen und Fotoenthusiasten. In diesem Artikel zeige ich Dir meine schönsten Fotos.
Schon seit einigen Jahren wollte ich in den Iran reisen, doch spätestens nach meinen Reisen entlang der chinesischen Seidenstraße, durch Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan rückte das Land auf meiner Reise-Wunschliste nach ganz oben. Im September 2019 habe ich mir diesen Traum erfüllt und ich bin sehr froh, dass ich dort gewesen bin. Der Iran ist ein traumhaft schönes Land mit überwältigenden Bauwerken, atemberaubenden Landschaften und wahnsinnig gastfreundlichen, neugierigen und aufgeschlossenen Einheimischen. Von meiner Reise habe ich zahlreiche wunderschöne Fotos mitgebracht. Deswegen kam die Fotoparade von Michael von Erkunde die Welt auch dieses Mal wie gerufen. Anstelle von sechs einfachen Kategorien hat sich Michael dieses Mal für die sechs gegensätzlichen Kategorien-Paare Stadtbild oder Landschaft, Tier oder Pflanze, Berge oder Meer, fremdländisch oder einheimisch, Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang und schwarz-weiß oder bunt entschieden. Außerdem bat er die Teilnehmer seiner Fotoparade ihr schönstes Foto zu präsentieren.
Mein Abenteuer Iran begann und endete in der Hauptstadt Teheran, die im Norden des Landes liegt. Von dort führte mich meine Reise in die Wüstenstadt Yazd, zur Karawanserei Zein-o-Din am Rande der Wüste Lut, nach Kerman sowie in die Kleinstädte Rayen und Mahan, nach Shiraz, zu den Ruinenstädten Persepolis und Pasargadae sowie zu den Felsengräbern von Naqsh-e Rostam, nach Isfahan, in das Bergdorf Abyāneh und nach Kashan.
Teheran – die Skyline vor dem Elburs-Gebirge – eines der schönsten Stadtbilder
Fast drei Tage habe ich in der iranischen Hauptstadt Teheran verbracht, die im Norden des Landes liegt, rund 200 Kilometer vom Kaspischen Meer entfernt. Teheran ist mit fast neun Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes und bietet mit dem Golestanpalast, dem Nationalen Juwelenmuseum, dem Großen Basar, dem Iranischen Nationalmuseum, dem Freiheitsturm, auch Azadi-Turm genannt, und der früheren US-Botschaft zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Auch die Teheraner Metro, mit der man schnell, bequem und günstig durch die Stadt kommt, ist ein Erlebnis und mindestens eine Fahrt wert. Doch den schönsten Ausblick auf die Skyline von Teheran vor dem Elburs-Gebirge hast Du von der Tabiat-Brücke. Wenn Du von hier aus Richtung Norden blickst, eröffnet sich Dir eines der schönsten Stadtbilder Teherans.
Blick von der Tabiat-Brücke auf die Skyline von Teheran vor dem Elburs-Gebirge
Fliesenverzierungen im Golestan-Palast
Seitenansicht des Azadi-Turms in Teheran
Yazd – überwältigende Gastfreundschaft in der Wüstenstadt
Yazd liegt etwas mehr als 600 Kilometer südwestlich von Teheran und bietet ebenfalls zahlreiche Fotomotive wie die Freitagsmoschee (Masjed-e Jameh), die historische Altstadt mit ihren Lehmziegelgassen, den Basar der Stadt sowie den Amir Chakhmaq-Komplex. Ein fantastischer Blick über die Dächer von Yazd eröffnet sich Dir von einem der zahlreichen Dachterrassen-Cafés in der Altstadt. Da ich während des Ashura-Festes in Yazd war, waren nicht nur der zoroastrische Feuertempel Atash-e Behram, den ich eigentlich besuchen wollte, sondern auch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten und die meisten Cafés und Restaurants geschlossen. Stattdessen bot sich mir jedoch die Gelegenheit, an einer Zeremonie und einer Parade anlässlich des Ashura-Festes teilzunehmen. Am diesem Feiertag gedenken die Schiiten dem dritten Imam Hussein, der in der Schlacht von Kerbela getötet wurde. Während des Ashura-Festes verteilen Einheimische in der Altstadt Rosenwasser, Tee, Suppe, Süßigkeiten, Obst und Brot an die Passanten. Diese überwältigende Gastfreundschaft erlebte ich nicht nur während an diesem Feiertag und nicht nur in Yazd, sondern während meiner gesamten Reise durch den Iran.
Yazd von oben mit einem Windturm und der Freitagsmoschee
In den Lehmziegelgassen der Altstadt von Yazd
Iranische Gastfreundschaft in der Altstadt von Yazd
Die Landschaft rund um die Wüstenstadt
Doch nicht nur Yazd, sondern auch die Landschaft rund um die Wüstenstadt hat ihren eigenen, ganz besonderen Reiz, auch wenn diese karg ist und es wenig Vegetation gibt. Doch die Lehmziegeldörfer und die Türme des Schweigens in der Nähe von Yazd, die in diese Wüstenlandschaft eingebettet sind, sind absolut sehenswert und Du solltest sie unbedingt besichtigen, wenn Du einige Tage in Yazd verbringst.
Die Türme des Schweigens in der Nähe von Yazd
Die Landschaft rund um Yazd – fotografiert von den Türmen des Schweigens
Karwanserai Zein-o-Din – Sonnenuntergang am Rande der Wüste Lut
Die Karawanserai Zein-o-Din liegt am Rande der Wüste Lut an der alten Seidenstraße und ist eine traditionelle Unterkunft, von denen es vor einigen hundert Jahren zahlreiche entlang der alten historischen Handelsroute in Zentralasien und im Iran gab. Zwar habe ich den Sonnenaufgang dort verpasst, dafür konnte ich von der Dachterrasse der Karwanserei einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.
Die Karawanserai Zein-o-Din am Rande der Wüste Lut
Die Landschaft rund um die Karawanserei Zein-o-Din bei Sonnenuntergang
Sonnenuntergang, fotografiert von der Dachterrasse der Karawanserei Zein-o-Din
Kerman – einheimisches Flair im Ganjali Khan-Komplex
Der wunderschöne Ganjali Khan-Komplex mit dem pittoresken Innenhof, der Moschee, einer Karawanserei, einem Hamam und dem überdachten Basar ist eine der schönsten und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Kerman, die in der gleichnamigen Provinz etwa 370 Kilometer südöstlich von Yazd liegt. Hier waren die Einheimischen, die mir im Basar begegneten, sehr viel konservativer gekleidet als in anderen Teilen des Irans und wirkten dementsprechend exotischer als die Iraner in den übrigen Landesteilen. Auch Kerman verfügt über einen Feuertempel, den ich statt des Feuertempels in Yazd besichtigte.
Basar in Kerman
Innenhof des Ganjali Khan-Komplexes in Kerman
Wenn Du in Kerman bist, solltest Du unbedingt auch einen Tagesausflug zur Lehmziegelfestung in Rayen, gut 100 Kilometer südöstlich von Kerman machen. Auch der Shah Nematollah Vali-Schrein im gut 35 Kilometer entfernten Dorf Mahan und der nahegelegene Shahzadeh-Garten sind einen Besuch wert.
Festung Rayen südöstlich von Kerman
Schiraz – Bunt statt Schwarz-Weiß
Shiraz war der südlichste Punkt meines Iran-Aufenthaltes und gehört neben Isfahan zu den Orten, die vermutlich jeder Iran-Reisende besuchen wird. Die Stadt bietet etliche Sehenswürdigkeiten wie die Nasir al Molk-Moschee – auch bekannt als pinkfarbene Moschee -, die Vakil-Moschee und den Vakil-Basar, den Shah Cheragh-Schrein, die Mausoleen von Hafez und Saadi, den Eram-Garten (Bāgh-e Eram), den Naranjestan-Garten (Bāgh-e Narendschestan) und das Zinat ol Molk House. Aufgrund der Fülle der Farben in Shiraz und Isfahan wie im gesamten Iran habe ich mich entschieden diese auch in meinen Fotos zum Ausdruck kommen zu lassen und ausschließlich „bunte“ Bilder zu verwenden, wenngleich auch Schwarz-Weiß-Aufnahmen sicherlich ihren Reiz haben.
Shah Cheragh-Schrein bei Nacht
Vakil-Moschee
Naranjestan-Garten
Persepolis
Die Ruinen der ersten persischen Residenzstadt Persepolis gehören zu den bedeutendsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Irans. Sie liegen etwa 60 Kilometer nordöstlich von Shiraz und können im Rahmen eines Tagesausflugs besucht werden. Persepolis wurde zwischen 520 und 465 v. Christus zunächst von Dareios I. und dann von Xerxes I. errichtet und 330 v. Christus von Alexander dem Großen zerstört. Die teilweise restaurierten, immer noch sehr beeindruckenden Überreste gehören seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Persepolis bietet so viel, dass Du dort mühelos einen halben oder ganzen Tag verbringen kannst.
Die antike Ruinenstadt Persepolis von oben
Skulptur eines Homa-Vogels
Hundert-Säulen-Saal
Naqsh-e Rostam – Felsengräber altpersischer Großkönige
Keinesfalls entgehen lassen solltest Du Dir auch die archäologische Stätte Naqsh-e Rostam mit den vier Felsengräbern der altpersischen Großkönige Dareios I., Xerxes I., Artaxerxes I. und Dareios II. Die Anlage ist etwa sechs Kilometer von Persepolis entfernt und Du kannst sie zum Beispiel wie ich auf dem Rückweg von Persepolis nach Shiraz besichtigen.
Drei der vier Felsengräber von Naqsh-e Rostam
Pasargadae
Pasargadae ist neben Persepolis und Susa die zweite von drei altpersischen Residenzstädten und gehört wie Persepolis zum UNESCO-Weltkulturerbe. Pasargadae wurde zwischen 559 und 525 v. Christus von Kyros II. gebaut und ist damit älter als Persepolis. Außerdem ist die Anlage mit 300 Hektar deutlich größer als Persepolis mit 12,5 Hektar. Du kannst Pasargadae im Rahmen eines Tagesausflugs nach Persepolis und Naqsh-e Rostam oder, wie ich, auf dem Weg nach Isfahan besuchen. Aufgrund der Kürze der Zeit und der Weitläufigkeit der Ruinenstadt habe ich leider nur das Grabmahl von Kyros II. im sogenannten heiligen Bezirk besuchen können, die große Empfangshalle Kyros II. sowie die Ruinen der Paläste müssen jedoch auch sehr beeindruckend sein.
Pasargadae – Das Grabmahl Kyros II.
Isfahan – die halbe Welt
Ein Besuch Isfahans (Esfahans) ist sicherlich der Höhepunkt einer jeden Iran-Reise und tatsächlich sind die Paläste, Moscheen und Arkadengänge absolut zauberhaft. Einem persischen Sprichwort zufolge ist Isfahan die halbe Welt („Esfahan nesf-e jahan“). Die bedeutendste und wohl auch schönste Attraktion der Stadt ist der Imam-Platz (Meydan-e Naqsh-e Jahan oder Meydan-e Imam genannt) mit der Shah-Moschee (Masjed-e Shah), der Scheich Lotfollāh-Moschee (Masjed-e Sheikh Lotfollāh), dem Ali Qapu-Palast (Kakh-e Ali Qapu) und den Arkadengängen des Bazar-e Bozorg, in denen man sich fühlt wie in einem Märchen aus tausendundeiner Nacht. Doch auch die Freitagsmoschee (Masjed-e Jameh), das armenische Viertel mit der Vank-Kathedrale (Kelisa-ye Vank), die Si-o-se Pol-Brücke, die Chādschu-Brücke (Pol-e Chādschu), den Hascht-Behescht-Palast (Kakh-e Hast Behesht) im Nachtigallengarten und den Tschehel Sotun-Palast solltest Du Dir keinesfalls entgehen lassen. Letzterer ist genau wie der Imam-Platz und die Freitagsmoschee von Isfahan Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Shah-Moschee auf dem Imam-Platz bei Nacht
Si-o-se Pol-Brücke
Tschehel Sotun-Palast
Abyāneh
Das malerische Bergdorf Abyāneh im Karkas-Gebirge zeichnet sich durch die knielangen Röcke und die mit Rosen verzierten Schleier der weiblichen Bevölkerung und seine roten Lehmhäuser aus, deretwegen es auch als das Rote Dorf bezeichnet wird. Abyāneh liegt knapp 90 Kilometer südwestlich von Kashan auf einer Höhe von 2500 Metern. Ein wunderschöner Blick auf das Dorf bietet sich Dir vom gegenüberliegenden Hang, den Du auf einem Spaziergang erreichen kannst. Weitere Sehenswürdigkeiten Abyānehs sind der zoroastrische Feuertempel, drei Forts aus der Zeit der Sassaniden, acht Moscheen sowie die Häuser von Nader Shah Afschar und Nayeb Hossein Kaschi aus der Zeit der Kadscharen.
Ausblick auf das Bergdorf Abyaneh vom gegenüberliegenden Hang
Lehmhäuser in den Gassen von Abyāneh
Kashan
Kashan liegt knapp 250 Kilometer südlich von Teheran am Fuße des Kuhrud-Gebirges und grenzt an die zentraliranische Wüste. Leider habe ich die Stadt aus Zeitgründen auf dem Rückweg von Abyāneh nach Teheran besucht, sodass ich lediglich das Kaufmannshaus Khane-ye Borujerdi und den Fin-Garten (Bagh-e Fin) besichtigen konnte, der als schönste Gartenanlage des Irans gilt und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Darüber hinaus bietet Kashan mit der Agha Bozorg-Moschee (Masjed-e Agha Bozorg), dem Hamam-e Soltan Mir Ahmad, der Galerie Sheybani, den Kaufmannshäusern Khane-ye Abbasian, Khane-ye Ameriha und Khaneh-ye Tabatabai sowie dem lokalen Basar weitere Sehenswürdigkeiten, die sehr schön sein sollen, sodass Du für einen Aufenthalt in der Stadt zwei oder drei Tage einplanen solltest.
Fin-Garten
Khane-ye Borujerdi
Die Scheich Lotfollāh-Moschee in Isfahan – das schönste Foto
Die Scheich Lotfollāh-Moschee auf dem Imam-Platz in Isfahan mit ihren verzierten Wänden und Kacheln und der Kuppel, die nicht nur von außen, sondern auch von innen wahnsinnig beeindruckend ist, gilt als eine der schönsten iranischen Moscheen wenn nicht gar weltweit. Dieses Foto habe ich vom Balkon des Ali Qapu-Palastes gemacht und es ist sicherlich eines meiner besten, wenn nicht gar mein schönstes Foto aus dem Iran.
Scheich Lotfollāh-Moschee
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Hallo Vanessa,
uiih, Deine Bilder machen ja richtig Lust auf den Iran. Obwohl ich noch ein paar Vorbehalte im Kopf beseitigen müsste, bevor ich losfahre ;-). Mein Lieblingsbild ist die Karawanserei im Sonnenuntergang, dicht gefolgt von der Vakil-Moschee und der Festung Rayen. So schön!
Liebe Grüße, Beate
Hallo Vanessa,
es sind wirklich schöne Fotos, die viele Aspekte des Irans zeigen. Wie schade, dass nur wenige Touristen die Schönheiten des Landes kennenlernen, besonders jetzt aufgrund der politischen Lage.
Dein Lieblingsfoto von der Scheich Lotfollah-Moschee gewinnt besonders durch die sich im Wasser vergnügenden Menschen. Als wir im März des Jahres dort waren, wurden die Becken erst gereinigt, Wasser war noch nicht darin, deshalb fehlte dieser Anblick.
Meine Lieblingsbilder sind die Shah Cheragh-Moschee bei Nacht und die sich im Wasser spiegelnde Shah-Moschee auf dem Imam-Platz bei Nacht. Aber auch die Vakil-Moschee ist sehr beeindruckend.
Liebe Grüße
Marie
Hallo Vanessa,
das Land ist der Hammer, die Shah-Moschee auf dem Imam-Platz bei Nacht ist mein Lieblingsfoto, oder die Lehmhäuser, oder der Schrein… ? Ganz schwierig. Aber du hast auf jeden Fall eine tolle Reise gemacht. Ich bin total neidisch!
Herzliche Grüße Heike
[…] Köln aus in den Iran – The travelling Colognian: Vanessa hat Fotos aus dem Iran mitgebracht, die dich umhauen […]
Deine Reise in den Iran – und die Fotos davon finde ich faszinierend! Den Oman kenne ich ganz gut und ich erkenne einige Parallelen – und dennoch ist es nochmals so anders. Liebe Grüsse, Miuh
Hallo Vanessa,
wunderschöne Bilder von einem schönen Land hast Du gemacht und uns gezeigt. Warum reisen nur so wenige Menschen in dieses Land, das eine Reise immer wert ist. Wären wir nicht schon dort gewesen, wären Deine Bilder und Kommentare ein Grund, jetzt die Koffer zu packen.
Liebe Grüße
Werner
Hallo Vanessa, Deine wunderschönen Bilder wecken in mir Erinnerungen an eine wunderbare Reise in den Iran. Ich möchte wieder hin, die vielen Sehenswürdigkeiten, die liebenswürdigen Menschen dort und die überwältigende Landschaft kann man nicht vergessen. Danke für Deine Bilder, liebe Grüße Maria