[Werbung unbezahlt und unbeauftragt, da Namensennung von Restaurants und Freizeitzentren im Artikel und auf Fotos.] Letztes Jahr war ich über Weihnachten in Peking und das, obwohl ich die Vorweihnachtszeit, die Weihnachtsmärkte, die weihnachtliche Dekoration in unseren Städten und den Duft von selbstgebackenen Plätzchen so liebe. Weihnachten in Peking war ganz anders und dennoch war es ein wunderschönes Fest. Das machte mich neugierig, wie Weihnachten in aller Welt gefeiert wird. Deswegen habe ich einige andere Reiseblogger nach ihren Erfahrungen gefragt. In diesem Artikel erfahrt Ihr mehr über die weihnachtlichen Traditionen in 18 Ländern auf fünf Kontinenten.
Asien
Peking, China
Traditionell spielt Weihnachten in China keine Rolle, doch immer mehr junge Chinesen treffen sich an Weihnachten, um das Fest gemeinsam bei gutem Essen auf ihre Art zu feiern. Peking ist vielerorts weihnachtlich dekoriert und überall glitzert und blinkt es. Sogar an der Renmin-Universität, wo ich fünf Monate lang Chinesisch studierte, hing überall Weihnachtsdekoration und im Eingangsbereich des Wohnheims, wo ich lebte, standen ein Weihnachtsbaum sowie ein Weihnachtsmann aus Plastik.
Peking – Foto: The Travelling Colognian
Die deutsche Botschaft in Peking veranstaltet seit fast 20 Jahren jedes Jahr am ersten Adventswochenende einen Weihnachtsbasar, der nicht nur bei den in Peking lebenden Deutschen, sondern bei vielen Nationalitäten sehr beliebt ist. Diesen besuchte ich mit einigen Freunden.
Im Kulturaustauschzentrum The Hutong, wo ich auf meinen vorangegangen Reisen und China-Aufenthalten schon einige Kochkurse gemacht hatte, fand am zweiten Adventssonntag das Winter Fayre, ebenfalls eine Art Weihnachtsbasar statt.
Auch das International Student Office der Renmin-Universität und die Hutong School, eine private Chinesisch-Sprachschule, wo ich zusätzlich Chinesischunterricht nahm, veranstalteten jeweils eine Weihnachtsfeier.
Heiligabend feierte ich mit ein paar Freunden in einem Restaurant. Anschließend ließen wir den Abend in einem Café auf dem Campus der Universität ausklingen. Die übrigen Weihnachtstage waren sehr ruhig und entspannt. Auch wenn Weihnachten in Peking ganz anders war als zuhause, war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Peking – Foto: The Travelling Colognian
Singapur
Singapur – Foto: The Road Most Traveled
Draußen ist es um die 30 °C, es ist Regenzeit und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Es sind große Weihnachtsmänner und Rentiere aufgebaut, die Girlanden erleuchten die Straßen hell und es tönen im Wechsel „Last Christmas“ und „All I want for Christmas is you“ aus den Geschäften. Es ist noch nicht einmal Dezember. Herzlich Willkommen in Singapur! Für mein Auslandssemester bin ich im Oktober 2017 nach Singapur gereist und durfte bereits kurz nach der Ankunft die oben genannte Situation vorfinden. Eigentlich ist Weihnachten nicht das Fest, welches traditionell gefeiert wird in Asien. In Singapur hat es seinen Platz hauptsächlich wegen der Kinder gefunden, so war die Aussage einer Arbeitskollegin. Es gibt in Singapur nur den „deutschen ersten Weihnachtsfeiertag“, welcher tatsächlich als freier Arbeitstag zählt. Der zweite Weihnachtstag wird nicht gefeiert. Zu Weihnachten sind die Malls genauso voll, wie sonst auch und die Geschäfte haben durchgehend geöffnet. Daher war eine Shoppingtour am 25.12. möglich und ich beschenkte mich selbst in einer Mall.
Singapur – Foto: The Road Most Traveled
Dafür, dass Weihnachten dort eigentlich gar nicht wirklich gefeiert wird, wird eine riesige Dekoration aufgefahren. Jedes Jahr wird die Orchard Road üppig geschmückt. 2018 gilt das Motto „Disney Magical Moments“. 2017 fand man Weihnachtsmänner in Astronautenanzügen und Rentiere mit Sauerstoffkugeln. Und auf den Bussen gab es das Krümelmonster und Minions im Weihnachtsoutfit im Schlitten. In den Gardens by the Bay um die Supertrees wird eine Art Weihnachtsmarkt aufgebaut, welcher Eintritt kostet, daher war ich dort nicht. Aber die Beleuchtung war auch von weitem zu erkennen und die Lichtshow der Supertrees lief mit einem Weihnachtsmedley.
Weihnachten in den Tropen ist schon ein besonderes Erlebnis, aber ich bevorzuge den kalten Winter mit Kinderpunsch, Schmalzkuchen und der Familie. Dieses familiäre Chaos fehlte in Singapur einfach.
Michelle von The Road Most Traveled feierte Weihnachten 2017 in Singapur.
Yangon, Myanmar
Yangon, Myanmar – Foto: 2 on the go
Wir als bekennende Kälte-Hasser haben kein Problem damit, Weihnachten in warme Gefilde zu flüchten. So haben wir schon die Vorweihnachtszeit in Kuba und auf den Kanaren verbracht. Zu unserer Reise nach Chile sind wir sogar am Heiligabend aufgebrochen. Allen diesen Ländern ist der christliche Hintergrund gemein, und so wird der Tourist auch dort mit Weihnachtsbäumen und glitzernden Dekos versorgt. Nur Glühwein und Lebkuchen fehlen…
Auf unserer Weltreise verbrachten wir Weihnachten in Südostasien. Die Vorweihnachtszeit in Thailand war geprägt von tropischen Temperaturen. Thailand ist touristisch genug, dass auch dort zumindest stellenweise weihnachtlicher Schmuck zu sehen war. Ich muss gestehen, dass bei 28 Grad unter Palmen bei mir wenig weihnachtliche Stimmung aufkam. Da änderte auch der Glitzer-Plastikbaum nichts dran.
Am 23.12. flogen wir nach Myanmar und verbrachten Weihnachten in der Großstadt Yangon. Hier war alles durch und durch asiatisch. Einen Glitzerbaum haben wir lediglich einmal in einer touristischen Skybar vorgefunden.
Dafür glitzerten die goldglänzenden Kuppeln der Shwedagon-Pagode und anderer Tempel umso mehr. Uns fiel es leicht, uns darauf einzulassen. In dieser Umgebung vermissten wir nichts vom deutschen Weihnachtsfest. Das quirlige Leben um uns herum, die faszinierenden buddhistischen Kulturschätze und das freundliche Lächeln der Einwohner Myanmars ließen uns fast vergessen, dass zuhause im kalten, dunklen Winter Weihnachten gefeiert wird. Als Zugeständnis zum Weihnachtsfest gönnten wir uns immerhin ein leckeres indisches Essen in einem etwas gehobeneren Restaurant als sonst.
Yangon, Myanmar – Foto: 2 on the go
Gina und Marcus von 2 on the go feierten Weihnachten 2016 in Yangon.
Vietnam
Vietnam – Foto: explorervibes.com
Letztes Jahr zur Weihnachtszeit hatten wir uns eigentlich überlegt einen Trip nach Indonesien zu machen… Leider fiel dies durch den Ausbruch des Agungs ins Wasser und wir haben stattdessen einen Flug nach Vietnam gebucht. Ich denke, dass wir einen so extremen Weihnachtsschmuck wohl in Indonesien nicht erlebt hätten. Schon in Saigon wurden wir doch recht von der ganzen Weihnachtsdeko geflashed – gefühlt sind wir in einen 80er-jahre Ami-Weihnachtsfilm gestolpert (Übrigens lief gefühlt an jeder 5ten Bar gerade der Frozen-Soundtrack). Je größer die Deko, desto besser. Auch in den anderen Städten schienen nicht nur die Hotel & Ladenbesitzer um die Wette zu dekorieren, auch die Häuser wurden reich geschmückt. Obwohl in Vietnam der Großteil der Bevölkerung Atheisten sind und eine Art der „Ahnenverehrung“ betreibt, gibt es hier reichlich Christen – und diese scheinen deutlich ihren Glauben nach Aussen hin zu zeigen. Eine recht merkwürdige Kuriosität sind all die lebensgroßen Marienstatuen welche man auf Balkonen und Terrassen von Häusern zu sehen bekommt – diese jedoch nicht nur zu Weihnachten. Da Vietnam einst eine französiche Kolonie war, sind einige Einflüsse aus unserem Nachbarland hier bemerkbar: So heisst der Weihnachtsmann hier „Ông già Noël“ und auch der typische Weihnachtskuchen klingt mit „bûche de Noël“ recht französich. Rund um Weihnachten gibt es einige Messen in den katholischen Kirchen, wobei diese – ähnlich wie in Mexiko – mit Girlanden geschmückt werden.
Vietnam – Foto: explorervibes.com
Mario von explorervibes.com feierte Weihnachten 2017 in Vietnam.
Australien
Australien – Foto: Carly’s Adventures Afar
Weihnachten in Australien ist nicht das typische traditionelle Weihnachten. Natürlich gibt es hier keine weißen Weihnachten. Das liegt daran, dass wir auf der Südhalbkugel liegen und dass es an Weihnachten Sommer ist (in den meisten Landesteilen Australiens schneit es niemals).
Viele Australier nutzen das Sommerwetter an Weihnachten, um am Pool zu liegen oder an den Strand zu gehen. Der Bondi Beach ist besonders berühmt für seine Weihnachtsfeiern, vor allem unter Reisenden und Backpackern.
Doch für mich bedeutet Weihnachten in Australien einen entspannten Tag mit meiner Familie in Sydney am Pool mit sehr viel leckerem Essen.
In puncto Essen bereitet meine Familie ein traditionelles Weihnachtsessen vor. Bei uns gibt es gebratenen Truthahn (und manchmal auch gebratenes Lamm oder gebratenes Huhn), aber aufgrund des Sommers, und weil es zu dieser Zeit normalerweise sehr heiß ist, essen wir das gebratene Fleisch kalt zu Salat.
Meeresfrüchte sind ebenfalls sehr beliebt an Weihnachten in Australien und die Fischmärkte in Sydney öffnen an diesem Tag ganz besonders früh und werden von Anfragen geradezu überschwemmt.
Australien – Foto: Carly’s Adventures Afar
Aber nichts repräsentiert Weihnachten in Australien besser als eine große Schüssel leuchtend roter Kirschen.
Doch auch wenn Weihnachten in Australien etwas anders ist, so fühlt es sich immer noch an wie Weihnachten, weil es hier sehr viel weihnachtliche Dekoration und Weihnachtsstimmung gibt.
Frohe Weihnachten aus Australien!
Carly von Carly’s Adventures Afar lebt in Australien.
Neuseeland
Neuseeland – Foto: Waiting is Happiness
Ich hatte im letzten Jahr das Glück, Weihnachten in Neuseeland feiern zu dürfen. Wir waren mitten auf unserer Weltreise und nach vielen Monaten in der Karibik und in Afrika waren die riesigen Supermärkte für uns Kulturschock und Weihnachtsgeschenk zugleich. Die Vorweihnachtszeit hat bei den Kiwis keine Bedeutung, deshalb deuten nur ein paar Girlanden und die bekannten Weihnachtshits in den Läden darauf hin, dass der Heiligabend vor der Tür steht. Apropos, Geschenke gibt es in Neuseeland erst einen Tag später. Und danach feiern die Menschen Weihnachten mit einem Barbecue am Strand. Schließlich ist dort gerade Hochsommer und die meisten haben Urlaub. Wer in dieser Zeit nach Neuseeland reisen möchte, sollte deshalb unbedingt ganz früh buchen, denn auch die Kiwis lieben unter anderem Camping im eigenen Land. Am 26. Dezember ist dann noch der „Boxing Day“ – da haben die Läden schon wieder geöffnet und es gibt überall tolle Schnäppchenangebote.
Wir haben uns für unser Weihnachtsfest übrigens in den Kopf gesetzt, auch – oder gerade – am anderen Ende der Welt weiße Weihnachten zu feiern – und das ist uns auch geglückt. Glaubst du nicht? Dann kannst du es auf meinem Blog im Artikel „Heiligabend mal anders – Weiße Weihnachten in Neuseeland“ nachlesen.
Neuseeland – Foto: Waiting is Happiness
Birte von Waiting is Happiness hat Weihnachten auf ihrer Weltreise in Neuseeland gefeiert.
Südamerika
Argentinien
Argentinien – Foto: Senioren um die Welt
Meine erste Weihnachtszeit fern der Heimat erlebte ich in den 60er Jahren in Buenos Aires und Mar del Plata. Ich machte zu der Zeit gerade ein Praktikum bei einer deutschen Firma. In den Straßen sah ich wenig weihnachtliche Dekoration, nur einige Geschäfte hatten die Schaufenster geschmückt. In mehreren öffentlichen Gebäuden und in ausländischen Firmen waren in der Vorweihnachtszeit große Weihnachtsbäume aufgestellt, die – für mich ungewohnt – mit bunten Kugeln geschmückt waren und deren Kerzen immerzu blinkten.
Argentinien – Foto: Senioren um die Welt
Die Deutschstämmigen hielten auch in Argentinien die alten Traditionen aufrecht. Es wurde in der Weihnachtszeit viel gebacken, gesungen und gebastelt. Es war Hochsommer, und es war heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit; da war es nicht so leicht, in vorweihnachtliche Stimmung zu kommen. Für den Heiligen Abend, 24. Dezember, war ich eingeladen, an einer typisch deutschen Familien-Weihnachtsfeier mit gemeinsamen Kirchgang, festlichem Abendessen und anschließendem ruhigen Beisammensein teilzunehmen. Aber meine Freundin, mit der ich in einem Vorort von Buenos Aires ein kleines Haus gemietet hatte, wollte gerne ans Meer. Deshalb fuhren wir zu einem Kurzurlaub nachts mit dem Bus die rund 400 km nach Mar del Plata, das schon damals ein bekanntes und gut besuchtes Seebad war.
Am Heiligen Abend schwammen wir im Meer und gingen anschließend am Strand entlang. Und plötzlich war es wieder da, das Heimweh, das ich längst überwunden glaubte. Ich dachte an meine Familie im fernen Deutschland, an Kerzenlicht und Tannenduft und all das, was für mich Weihnachten ausmachte. Aber das Gefühl ging glücklicherweise schnell wieder vorbei, zumal ich an meine Freundin neben mir dachte, die weder Eltern noch sonstige Familie hatte.
Durch eine glückliche Fügung begegneten wir einer argentinischen Familie, die uns spontan für den nächsten Tag in ihr Haus einlud, um den offiziell einzigen argentinischen Weihnachtstag am 25.12. zu feiern. Die Argentinier sind sehr gastfreundlich, deshalb waren solche Einladungen nicht unüblich.
Das Haus der Familie war mit Tannengirlanden geschmückt und in der Diele hatten sie für die Kinder Teddybären an einer Girlande befestigt. Außer den Familienmitgliedern waren auch Verwandte und Freunde da, und im Garten war alles für das typisch argentinische Festtagsessen vorbereitet: den Asado. Mehrere Rinderhälften und Innereien hingen an großen Grillrosten schräg über der Feuerstelle. Zum Fleisch gab es Salate, Weißbrot und Rotwein. Es wurde ein sehr fröhliches, typisch argentinisches Weihnachtsfest, wie es auch meine deutschstämmige Freundin bisher noch nicht erlebt hatte.
Marie von Senioren um die Welt hat Weihnachten im Rahmen eines Auslandspraktikums in den 1960er Jahren in Argentinien gefeiert.
Nordamerika
New York City
New York City – Foto: Full Time Explorer
New York City hat zu Weihnachten wirklich etwas Magisches. Ich habe acht Jahre dort gelebt, doch die Stadt wurde nie langweilig. Die New Yorker verhalten sich zu den Feiertagen anders, und man kann förmlich die Spannung in der Luft spüren. Die Stadt erstrahlt und an jeder Ecke werden Feste gefeiert. Am liebsten mag ich den Weihnachtsmarkt im Bryant Park, der als Winterdorf bezeichnet wird. Ich kaufe mir dort stets einen frischen, heißen Apfelwein von einem der Verkäufer und bummele durch die Gassen der Stände, die eine Auswahl an Geschenken und Leckereien verkaufen. Danach gehe ich auf der berühmten Bryant Park-Eisbahn skaten. Für mich ist dies der Inbegriff von Weihnachten.
Während ich die Feiertage am liebsten im Bryant Park verbringe, herrscht zu Weihnachten wirklich kein Mangel an magischen Aktivitäten in New York City. Frisch gefallener Schnee verwandelt den Central Park in eine Märchenlandschaft. In der 82. Straße an der Upper East Side gibt es einen Hügel, der zum Rodeln geradezu ideal ist. Die St. Patrick’s Cathedral, die New York Public Library in der 42. Straße, die Grand Central Station, der Columbus Circle und das Rockefeller Center sind bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Einmal habe ich eine Tour mit The Ride gemacht, die in den Ferien ein weihnachtliches Motto hat und es Dir ermöglicht, die Höhepunkte der Stadt in Begleitung eines Komikers zu sehen. Die berühmte Saks Fifth Avenue und die Weihnachtsdekoration von Macy’s solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen. Es ist der einzige Ort auf der Welt, wo ich Leute gesehen habe, die Schlange standen, um sich die Schaufenster anzusehen!
New York City – Foto: Full Time Explorer
Michelle Della Giovanna von Full Time Explorer hat acht Jahre in New York City gelebt.
Toronto, Kanada
Toronto – Foto: Penguin and Pia
Weihnachten in Kanada zu feiern ist zugegebenermaßen genauso winterlich und festlich, wie du es dir vielleicht vorstellst. Zumindest in Ontario! Aufgrund der Lage – umgeben von den Großen Seen – liegt zur Weihnachtszeit normalerweise ziemlich viel Schnee. Ein wahres Winterwunderland.
Ich hatte die Gelegenheit Weihnachten nördlich von Toronto, Ontario, mit der Familie meines Freundes zu feiern. Weihnachten wird hier am 25. und nicht am 24. Dezember gefeiert – das ist für mich immer noch etwas seltsam. Wie in Kanada Weihnachten gefeiert wird, hängt sehr stark von der Herkunft der Familie ab. Die Familie meines Freundes hat hauptsächlich osteuropäische Wurzeln – und das zeigt sich vor allem beim Essen!
Nach dem traditionellen Truthahnabendessen mit Füllung gibt es zum Nachtisch eine ungarische Dobos Torte. Wie gut, dass es im Großraum Toronto so viele verschiedene Nationalitäten gibt – das macht es überhaupt möglich authentische Küche und Backwaren kaufen zu können.
Abgesehen vom Essen habe ich ehrlich gesagt nicht allzu viele Unterschiede gefunden. Es gab einen Weihnachtsbaum, das Haus war festlich geschmückt und die ganze Familie feierte gemeinsam. Ein paar Unterschiede habe ich dann aber doch noch festgestellt – beispielsweise hatten sie keinen Adventskranz, hingen tatsächlich Socken am Kamin auf und öffneten Geschenke am Morgen des 25. Dezembers.
Alles in allem ist Weihnachten in Kanada eine festliche Zeit, die mit der Familie verbracht wird – und wenn es eine Eisbahn in der Nähe gibt, kann auch Eislaufen oder ein Hockeyspiel Teil der Weihnachtsfestlichkeiten sein!
Lisa von Penguin and Pia feierte Weihnachten mit der Familie ihres kanadischen Freundes in der Nähe von Toronto.
Vancouver, Kanada
Vancouver – Foto: Ways2Travel
Es ist wirklich das erste Weihnachtsfest ohne unsere Familien, das wir in Vancouver verbringen sollten. Und in der Tat zeigt sich die Stadt in der Vorweihnachtszeit wirklich festlich. Wenn man einmal vom „Raincouver“ absieht – und ja, der Regen scheint wirklich kaum aufzuhören – finden sich an allen Ecken Lichterketten, Weihnachtsmänner und geschmückte Straßenzüge.
Einzig und allein eine Sache ist komplett anders als jenes, was uns in Deutschland doch so viel Freude bereitet: die Weihnachtsmärkte. Da gibt man sich wirklich Mühe in Nordamerika, die Europäischen traditionellen Märkte zu imitieren, aber leider gelingt das nur äußerst bedingt. Nicht nur die Tatsache, dass man auf dem abgeschlossenen Areal Eintritt bezahlen muss, auch das Mindestalter und die strengen Regeln zum Alkoholausschank trüben die Freude schnell. So begrüßt mich dann am Ausschank der Feuerzangenbowle ein deutscher Working Holiday Maker und erklärt mir sodann, dass ich leider nur 2 Pappbecher mit Bowle bekommen kann, denn mehr darf er mir nicht auf einmal ausschenken. Die Gruppe Freunde am 10m entfernten Tisch schaut wartend zu mir herüber… Und so sitzen wir dann dort, schwelgen in Erinnerungen an zu Haus und schmunzeln über den Käthe Wohlfahrt Stand, an dem sich die chinesischen Touristen das Geld aus der Tasche ziehen lassen.
Es fehlt ein wenig die Besinnlichkeit an Weihnachten in Nordamerika. Der Shopping-Wahn und die nahezu rund um die Uhr geöffneten Geschäfte fallen uns doch noch mehr auf als zu Hause in Deutschland. Und dennoch, wir machen es uns einfach gemütlich, und genießen unseren freien Tag am Christmas Day, traditionell dem 25.12. Und da gibt es für uns sogar einmal weiße Weihnacht. Mit Schneeschuhen an den Füßen genießen wir die Aussicht vom Dam Peak herunter auf die Stadt. Es geht eben doch nichts über Weihnachten in der Heimat.
Regina und Chris von Ways2Travel haben Weihnachten in Vancouver, Kanada verbracht.
Afrika
Lesotho
Lesotho – Foto: Kind im Gepäck
Lesotho ist eines der ärmsten Länder der Welt. Wir haben es 2017 besucht und für uns war es damals wie eine Zeitreise: zurück in eine Welt vor 100 Jahren. Zurück in eine Zeit ohne Strom, Autos und jeglichem Schnickschnack. Aber auch eine Reise in ein unglaublich faszinierendes Land. Ein Land in welchem man viel lernen kann, vor allem Freude über die alltäglichen Dinge.
In so einem armen Land fragt man sich natürlich: wie wird hier Weihnachten gefeiert. Gibt es überhaupt Geschenke? Aber natürlich! Egal in welcher Region, ob in der Stadt oder auf dem Land, ob reich oder bettelarm – auch in Lesotho wird beschenkt. Das lassen sich auch die ärmsten Familien nicht nehmen. Bei denen gibt es meist neue Kleidung.
Wie eigentlich überall wird das Fest mit der Familie und/oder Freunden gefeiert. Und zwar ab dem Vormittag des 25. Dezembers. Während die Kinder Halloween-mäßig um die Häuser ziehen und sich über weitere kleine Gaben freuen, feiern die Erwachsenen mit sehr viel Alkohol. Meist Selbstgebrautem und damit Hochprozentigem, da man ja wenig Geld hat.
Ein traditionelles Essen gibt es in Lesotho nicht. Meist wird neben Fleisch (eigene Schlachtung der eigenen Tiere) so viel wie möglich aufgetischt: Nudeln, Reis, Kartoffeln. In manchen Familien reicht das Geld sogar für einen Nachtisch. Einen ausführlichen Bericht über das Fest der Liebe und Besinnlichkeit gibt es hier.
Dieser Bericht über Weihnachten in Lesotho stammt von Mel von Kind im Gepäck.
Togo
Togo – Foto: Traveloskop.de
Bereits zum zweiten Mal feiere ich Weihnachten in dem kleinen, westafrikanischen Staat Togo. Viele Elemente, die ich von zu Hause aus kenne, finde ich in der togoischen Weihnachtsfeier wieder. Und dennoch ist Weihnachten hier so ganz anders:
- Fest der Familie: Auch in Togo ist Weihnachten ein Fest der Familie. An Weihnachten kommen alle zusammen und das gemeinsame Essen nimmt einen großen Stellenwert ein.
- Gottesdienst: In Togo hat Glaube und Kirche – in den unterschiedlichsten Glaubensrichtungen – eine große Bedeutung. Daher darf auch am Heiligen Abend mindestens ein Besuch der Messe nicht fehlen.
- Die Dekoration: Statt Lametta, Sternen oder heimeligen Tannengrün, hängen bunte Luftballons unter dem Palmendach über den blauen Plastikstühlen im Hof.
- Das Weihnachtsessen: Eine Ziege ersetzt den Gänsebraten. Sie ist die wichtige Einlage der Soße zum traditionellen Foufou.
- Geschenke: Der Kommerz rund um Weihnachten ist in Togo deutlich weniger ausgeprägt. Gerade in den ärmeren Familien spielen Geschenke (wenn überhaupt) nur eine Nebenrolle. Das heißt nicht, dass das Weihnachtsfest nicht umso herzlicher ist.
Mehr über mein Weihnachtsfest in Togo erfährst du auf meinem Blog in diesem Artikel.
Britta von Traveloskop.de lebt seit zwei Jahren in Togo.
Naher Osten
Naher Osten – Foto: Breaking Barriers
Im vorwiegend muslimischen Nahen Osten wird Weihnachten in einigen Ländern gefeiert, in anderen akzeptiert und in anderen Ländern nur von der im Ausland lebenden Bevölkerung anerkannt.
In den Ländern, die sich derzeit für den Tourismus geöffnet haben und wo es eine große Ausländergemeinde gibt, gibt es in den Städten und Einkaufszentren Weihnachtsbäume und -dekorationen. Dort wird anerkannt, dass dies zum Lebensstil der dort lebenden Ausländer gehört, deswegen wird dort so festlich geschmückt wie möglich. In Städten wie Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Manama in Bahrain kannst Du Weihnachten mit einem Buffet in den Hotels feiern. In den Bars siehst Du Menschen, die Weihnachtsmützen tragen und ähnliche zu dieser Zeit übliche Kleidung.
Naher Osten – Foto: Breaking Barriers
In den nördlichen Ländern des Nahen Ostens wie dem Libanon und Syrien, wo es eine große christliche Bevölkerung gibt, ist dies eine bedeutende Zeit des Jahres. Ebenso wie der heilige Monat Ramadan von der christlichen Bevölkerung respektiert wird, respektieren die Muslime Weihnachten und feiern das Fest mit ihren christlichen Nachbarn.
In Saudi-Arabien, wo andere Religionen als der Islam nicht toleriert werden, wirst Du nichts Weihnachtliches finden. Hier kannst Du nur bei Dir Zuhause (und nur dann, wenn es sich um eine Anlage handelt) weihnachtlich dekorieren oder einen Weihnachtsbaum aufstellen. Im letzten Jahr hat es jedoch viele Änderungen im Land gegeben, darunter die Wiedereinführung von Kinosälen und die Ausstellung von Führerscheinen für Frauen. Vielleicht wird Weihnachten in Zukunft auch in diesem Land akzeptiert.
Martin von Breaking Barriers lebt in Saudi-Arabien und kennt die Weihnachstraditionen der anderen Länder des Nahen Ostens.
Europa
Katalonien, Spanien
Katalonien, Spanien – Foto: Vickiviaja
Findest du den Deutschen Weihnachtsmann zu langweilig und hast du dir schon jemals gewünscht zu Weihnachten so lange singend auf einen Holzklotz einzuschlagen bis dieser Geschenke für dich ausscheidet? Falls ja, solltest du dein nächstes Weihnachtsfest unbedingt in Katalonien verbringen. Kein Scherz, genau so feiern die katalanischen Kinder ihr Weihnachtsfest. Da es die eigentlichen Weihnachtsgeschenke in Spanien in der Regel erst am Heilige-Drei-Könige-Tag am 06. Januar gibt, bekommen die Kinder an Weihnachten auf diese Weise kleine Geschenke und Süßigkeiten.
Der mit einem Gesicht bemalte und mit einer katalanischen Mütze geschmückte Holzklotz, welcher passend Cagatió genannt wird, was auf Deutsch so viel wie Scheißender Holzklotz bedeutet, wird bereits am 08. Dezember aufgestellt und von den Kindern bis Weihnachten „gefüttert“ und gepflegt, damit er später möglichst viele Geschenke „ausscheißen“ kann. Damit er es schön warm und gemütlich hat, wird der hintere Teil mit einer Decke bedeckt. Wenn also die Kinder dann an Weihnachten singend mit Stöcken auf den Cagatió einschlagen, ziehen die Eltern unter dieser Decke die Geschenke hervor, die der Holzklotz durch die Schläge „ausgeschieden“ hat. – Wenn das mal nicht die verrückteste Weihnachtstradition in Spanien ist.
Vicki von Vickiviaja lebt in Barcelona.
Schweden
Schweden – Foto: Nikas.reisen
Die Schweden und auch viele andere skandinavischen Länder läuten die Weihnachtszeit am 13.12 mit dem Tag der heiligen Santa Lucia ein. Es wird gesungen und gebacken und auch viele andere schwedische Weihnachtsbräuche versüßen ihnen die Weihnachtszeit. Lest hier wie die Schweden Weihnachten feiern. God Jul!
Dänemark
Dänemark – Foto: Nikas.reisen
Unsere direkten Nachbarn, die Dänen, haben sogar ein echtes Weihnachtsbräu, das Julebryg, was jedes Jahr zu Beginn der Weihnachtszeit ausgeschenkt wird. Dies wird über die komplette Weihnachtszeit ausgiebig zelebriert. Lest hier, was sonst noch so bei den Dänen auf den Tisch und den Tannenbaum kommt. God Jul!
Niederlande
Niederlande – Foto: Nikas.reisen
Die Niederländer beginnen die Weihnachtszeit am St. Martinstag. Am 11.11 kommt Sinterklaas mit seinen Knechten Zwarter Piet in die Häfen gefahren und viele Menschen kommen und lauschen dem Spektakel, das auch ein wenig an die Faschingszeit erinnert. Lest hier mehr über die niederländischen Weihnachtsbräuche. Prettige Kerstdagen!
Nika von Nikas.reisen berichtet über Weihnachtstraditionen in Schweden, Dänemark und den Niederlanden.
Köln, Deutschland
In Köln beginnt die Vorweihnachtszeit Ende November. Dann ist die Stadt wunderschön weihnachtlich dekoriert. Neun Weihnachtsmärkte kannst Du in Köln besuchen, darüber hinaus gibt es die Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen, die alternativen Weihnachtsmärkte sowie zahlreiche schöne Weihnachtsmärkte im Kölner Umland.
Köln – Foto: The Travelling Colognian
Ich liebe es, über die Weihnachtsmärkte zu bummeln und die weihnachtliche Stimmung in mich aufzusaugen. Selbst wenn ich noch so viel zu tun habe, versuche ich, mir für meine Lieblingsweihnachtsmärkte – den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom, den Markt der Engel am Neumarkt, das Nikolausdorf auf dem Rudolfplatz und den Markt der Heinzel in der Altstadt – mindestens einmal im Jahr Zeit zu nehmen.
Köln – Foto: The Travelling Colognian
Dieses Jahr bin ich wieder zuhause und verbrachte Heiligabend bei meinen Eltern. Bei Kerzenlicht tranken wir nachmittags Tee und bereiteten anschließend gemeinsam das Abendessen vor. Bei uns gibt es an Weihnachten seit vielen Jahren Raclette. Anschließend saßen wir im Wohnzimmer zusammen, machten Bescherung und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Frohe Weihnachten!
Einen Artikel über Weihnachten in Peking findest Du nicht nur hier bei mir, sondern auch in diesem Artikel von Ulrike von Bambooblog.
Liebe Vanessa
das ist ein toller, sehr vielseitiger Artikel geworden. Ich finde es sehr interessant, die unterschiedlichen Facetten von Weihnachten in verschiedenen Ländern kennenzulernen.
Danke für diese tolle Idee und dass wir dabei sein durften!
Liebe Grüße Gina und Marcus
Liebe Gina, lieber Marcus,
vielen lieben Dank nochmal für Euren Beitrag über Euer Weihnachtsfest in Yangon und die beiden Fotos. Ich finde auch, dass es ein sehr interessanter, vielseitiger Artikel geworden ist – auch dank Eurer Beteiligung -, der Einblicke in ganz unterschiedliche Weihnachtstraditionen rund um den Globus gewährt. Schön, dass Ihr mitgemacht habt.
Liebe Grüße
Vanessa
überwältigend! Einfach großartig!!!! Danke für diese vielfältigen Einblicke in eine Weihnachtsstimmung, die wir so nie vermutet hätten….