Ich bin wieder zurück von meiner Reise nach Dubai und Peking. Ja, ich war bereits vorher dreimal in Dubai und zweimal Peking, aber dieses Mal waren die Umstände meines Aufenhaltes in Peking völlig anders als während meiner vorangegangenen zwei Aufenthalte. Dieses Mal war ich nicht nur eine Reisende, die nur ein paar Tage in Chinas Hauptstadt verbringt, bevor sie zu anderen Zielen im Reich der Mitte aufbricht. Dieses Mal bin ich hauptsächlich aus drei Gründen nach Peking geflogen: um dort Arbeitsmöglichkeiten zu eruieren, um Freunde zu treffen, die ich während meiner drei vorangegangenen Reisen durch China und Tibet kennengelernt habe, und weil ich mich schon bei meinem ersten Aufenthalt dort Hals über Kopf in die Stadt verliebt habe.

Außer einer Wanderung entlang des Gubeikou-Abschnitts der Großen Mauer zusammen mit meiner Freundin Mill, die als Wanderführerin für eine Agentur in Peking arbeitet, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Deswegen war es wirklich eine Reise ins Unbekannte für mich, und das machte mich zweifelnd und ängstlich. Glücklicherweise kamen diese Empfindungen erst auf, als ich meinen internationalen Flug bereits gebucht hatte. Ansonsten hätte ich vielleicht gezögert und wäre zuhause geblieben.

WAS SOLL ICH SAGEN?

Die Dinge waren dieses Mal anders als bei meinen vorangegangenen zwei Besuchen und auch anders, als ich dachte, dass es sein würde, aber ich bin so froh, dass ich diese Reise gemacht habe. Es ist definitiv die richtige Entscheidung gewesen. Ich hätte schon vor fünf oder sechs Monaten nach Peking fliegen sollen.

Eruieren von Arbeitsmöglichkeiten in Peking

Wie einige von Euch wissen, spiele ich bereits seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Englisch in China zu unterrichten. Auf die Idee kam ich nach meiner zweiten Reise durch das Reich der Mitte im April und Mai 2013 und wurde durch meine dritte China-Reise im Oktober und November 2013 noch verstärkt. Anschließend bin ich über andere Reise-Blogs von Bloggern gestoßen, die Englisch in China unterrichteten und habe mit einigen von ihnen Kontakt aufgenommen. Außerdem habe ich selbst detailliert recherchiert.

Nachdem ich bereits einige Orte und Provinzen im Reich der Mitte besucht habe, wusste ich schon bald, dass ich, falls ich mich dafür entscheiden sollte, Englisch in China zu unterrichten, dies unbedingt in Peking machen möchte.

Da ich ein stets dafür bin, Dinge vor Ort in Erfahrung zu bringen, anstatt einfach nur eine Online-Bewerbung abzuschicken und auf eine Antwort zu warten, beschloss ich, dies in Peking ebenso zu handhaben und dorthin zu fliegen. Auf diese Weise habe ich vor einigen Jahren während meines Studiums ein heiß begehrtes Praktikum bei einer deutsch-chilenischen Wochenzeitung in Santiago de Chile bekommen und habe damit ebenfalls gute Erfahrungen gemacht, wenn ich mich auf Stellen in Deutschland beworben habe.

Bevor ich nach China geflogen bin, habe ich die Internetseiten von New Life ESL, English First, Aston Recruiting studiert und habe außerdem von anderen Englisch-Lehrern, die ich in Peking getroffen habe, von Expertise Education und Best Learning gehört. Mit einer der genannten Agenturen hatte ich ein Skype-Interview und habe außerdem das Büro einer zweiten aufgesucht, während ich in Peking war. Dort fragte man mich, ob ich einen Ein-Jahres-Vertrag unterschreiben und in einer Woche anfangen könne zu arbeiten. Ich hatte ursprünglich geplant entweder Anfang November diesen Jahres oder Anfang 2015 anzufangen.

Dasselbe galt für die andere Gesellschaft, mit der ich das Skype-Interview hatte. Da November oder sogar Anfang 2015 für sie aus ihrer Perspektive noch sehr lange hin war, habe ich mit beiden Agenturen vereinbart, dass ich mich etwa anderthalb Monate vor meinem gewünschten Arbeitsbeginn bei ihnen melde.

Mit den anderen drei Gesellschaften habe ich bislang nicht weiter gesprochen, da eine von ihnen keine Stellen in Peking anbietet, die zweite ausschließlich englische Muttersprachler akzeptiert und die dritte sogar lediglich Englisch-Lehrer aus den USA und aus Kanada einstellt.

Aber ich bin nicht nur nach Peking geflogen, um mich vor Ort über Arbeitsmöglichkeiten zu informieren und Freunde zu treffen, sondern auch, weil ich herausfinden wollte, ob ich mir vorstellen kann, mehr als nur ein paar Tage als Touristin in Peking zu verbringen, sondern dort für mehrere Monate zu leben. Und dreimal dürft Ihr raten?

JA, DAS KANN ICH!

Mein Aufenthalt hat mich darin bestätigt, dass ich liebend gerne in Peking leben und Englisch unterrichten möchte. Der Nachteil ist nur, dass die Verträge für Englisch-Lehrer in Peking aufgrund von Visa-Bestimmungen und den Anforderungen der Schule üblicherweise Ein-Jahres-Verträge sind. Ich hingegen würde einen Sechs-Monats-Vertrag bevorzugen oder einen Ein-Jahres-Vertrag, der keine Vertragsstrafe beinhaltet für den Fall, dass ich mich entschließen sollte, China nach sechs, sieben oder acht Monaten wieder zu verlassen. Beide Agenturen, mit denen ich gesprochen habe, haben mir gesagt, dass sie versuchen würden, einen Sechs-Monats-Vertrag für mich zu arrangieren, dass sie mir jedoch nichts versprechen könnten.

Deswegen richtet sich meine Frage an Euch alle: Habt Ihr Englisch in China unterrichtet? Habt Ihr dies mit einer anderen als den fünf genannten Agenturen gemacht oder kennt Ihr Agenturen, die Englisch-Lehrer in China einstellen, aber auch Sechs-Monats-Verträge anbieten oder Ein-Jahres-Verträge, die keine Vertragsstafe beinhalten, falls man vorzeitig aufhört? Bitte lasst es mich in den Kommentarfeldern unten, auf Facebook oder Twitter wissen oder schickt mir eine E-Mail an travellingcolognian [at] hotmail [dot] com.

Zeit mit Freunden verbringen

Ich hatte wahnsinniges Glück, die beiden Freunde treffen zu können, die ich in Peking habe, und ich kann ihnen nicht genug für alles danken, was sie für mich getan haben. Beide waren auf meinen drei vorangegangenen China-Reisen meine Reiseführer, sie sind jedoch über die Jahre zu Freunden geworden.

Mill und ich waren in einem einheimischen Restaurant Abend essen, und sie hat darauf bestanden, die Rechnung zu bezahlen, und dass nur, weil ich ihr dieses Mal und das Mal davor, als wir uns in Peking getroffen haben, eine Kleinigkeit mitgebracht habe. Eine Woche später haben wir eine Wanderung entlang des Gubeikou-Abschnitts der Großen Mauer zusammen gemacht, was wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Sie hat dafür gesorgt, dass ich eine tolle Zeit hatte.

Mill and me at the Great Wall in Gubeikou

Mill und ich auf der Großen Mauer in Gubeikou

Leon hat mich und ein paar Freunde zum Abendessen in ein hervorragendes, schickes und teures Restaurant im Sanlitun Village eingeladen, wo wir ein privaten Raum nur für uns fünf hatten, und er hat so viel Essen bestellt, dass davon locker 15 Personen satt geworden wären. Die Atmosphäre und das Essen waren fantastisch. Ich war überwältigt und tief beeindruckt von seiner Gastfreundschaft und der Herzlichkeit seiner Freunde, dass ich völlig vergessen habe Fotos zu machen, bis wir mit dem Abendessen fertig waren.

Ein paar Tage später haben wir beide uns zum Abendessen in einem einheimischen Restaurant getroffen. Außerdem hat Leon mich zur Hochzeit eines Freundes mitgenommen, wo er der Trauzeuge des Bräutigams war. Auf diese Weise hatte ich Gelegenheit, eine chinesische Hochzeit zu erleben. Das war eine fantastische, einzigartige und besondere Erfahrung für mich, und ich bin überglücklich, dass ich die Chance hatte, dabei zu sein.

The friends of the bridal pair and me at the wedding

Die Freunde des Brautpaars und ich auf der Hochzeit

Leon (middle), a friend of him (right) and me at the wedding.

Leon (Mitte), ein Freund von ihm (rechts) und ich auf der Hochzeit.

Nach der Hochzeit haben Leon, seine Freunde und ich noch Karaoke gesungen, was wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.

Mein Stopover in Dubai

Auf meinem Weg nach Peking habe ich einen Zwischenstopp in Dubai eingelegt, wo ich 31 Stunden geblieben bin. Um einen Einblick in die Kultur der Vereinigten Arabischen Emirate zu bekommen, habe ich an einer geführten Tour durch die Jumeirah-Moschee teilgenommen, die von einer bewunderswerten und toughen Amerikanerin geführt wurde, die in Dubai als Informatikerin arbeitet und sich in ihrer Freizeit als Volontärin für das Sheikh Mohammed bin Rashid Centre for Cultural Understanding engagiert. Später habe ich in einem Restaurant im Außenbereich der Dubai Mall zu Abend gegessen mit einem Blick auf das Burj Khalifa und die Dubai-Fountain, dem neuen und hypermodernen Teil der Stadt.

Jumeirah-Moschee Dubai

Jumeirah-Moschee

Jumeirah-Moshee Dubai

Die Gruppe in der Moschee

Jumeirah-Moschee Dubai

Unsere Führerin Debbie und ich

Kochkurse

Wenn ich im Ausland bin, liebe ich es, unterschiedlichste Arten von Speisen und Küchen auszuprobieren, und ich liebe es, Kochkurse zu besuchen um zu lernen, wie man diese selber nachkocht. Vor dieser Reise hatte ich einen Kochkurs in Costa Rica, drei in Thailand und zwei in China gemacht. Als ich von „The Hutong“ gehört habe, einem kulturellen Austauschzentrum, das sich in einem der Hutongs in Peking befindet und Kochkurse anbietet, wusste ich, dass ich daran teilnehmen möchte. Ich habe dort zwei weitere Kochkurse besucht, wo ich gelernt habe, handgezogene Nudeln zuzubereiten, eine Spezialität aus der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas, und wo wir drei Gerichte aus der Küche der Provinz Yunnan gekocht haben.

Sightseeing

Abgesehen von meiner Wanderung entlang der Großen Mauer in Gubeikou habe ich in Peking ein paar Sehenswürdigkeiten erkundet, die ich noch nicht kannte wie die Liulichang-Straße im Stadtzentrum von Peking, den Dongyue Tempel, die 798 Art Zone, die Ghost Street sowie das Nationalstadion, auch bekannt als Vogelnest, und den Water Cube Park.

Außerdem habe ich den Lama Tempel, meinen Lieblingstempel in Peking, und den Sommerpalast wieder besucht, wo ich einen zwei- bis dreistündigen Spaziergang rund um den Kunming-See gemacht habe. An meinem letzten richtigen Abend in Peking habe ich den Sonnenuntergang auf der Nordseite der Verbotenen Stadt beobachtet und bin ein weiteres Mal auf den Aussichtshügel im Jingshan-Park gestiegen.

Die Sprachbarriere – eine Erfahrung

Wie ich bereits unzählige Male erwähnt habe, beherrsche ich außer acht Worten kein Chinesisch. So sehr mich das eingeschüchtert hat, bevor ich das erste Mal nach Peking kam und nicht mehr als „Ni hao“ auf Chinesisch sagen konnte, umso wohler fühle ich mich jetzt trotz der Sprachbarriere. Ich versuche so viele neue Worte auf Chinesisch zu lernen wie möglich, aber ich habe gelernt, ohne Chinesischkenntnisse, nur mit Händen und Füßen, zu kommunizieren. Das hat mich schon in einige urkomische und unterhaltsame Situationen gebracht, und ich bin auf diese Weise auch in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung gekommen.

Die Leute dachten oft, dass ich eine Ausländerin sei, die in China lebt, da ich offensichtlich sehr selbstsicher agiere, so als würde ich schon eine ganze Zeitlang in Peking leben. Ich wurde auf Chinesisch angesprochen, und die Leute waren völlig überrascht, als sie hörten, dass ich nur für zweieinhalb Wochen in Peking war, und dass ich kein Chinesisch spreche.

Ich hoffe, dass ich Anfang 2015 eine Ausländerin sein werde, die in Peking lebt, und natürlich möchte ich dann unbedingt Chinesisch lernen. Ich habe bereits recherchiert und mit anderen Ausländern, die in der Stadt leben, über die besten Chinesisch-Kurse gesprochen. Hoffentlich werde ich schon bald in der Lage sein, mit den Einheimischen wenigstens etwas mehr als jetzt in ihrer Muttersprache zu kommunizieren.

Was ich vermisse (seit ich wieder zuhause bin)

  • Die Lebendigkeit, Hektik und das geschäftige Treiben Pekings.
  • Die Freundlichkeit und Neugier der Einheimischen sowie die Vielfalt der Bevölkerung. Eine Teilnehmerin aus einem meiner Kochkurse, die in Peking als Englisch-Lehrerin arbeitet, sagte zu mir, dass es in ganz China keinen anderen Ort gibt, wo man Chinesen aus allen Landesteilen treffen kann.
  • Die vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten – Peking ist ein wahres Mekka für Kultur-Enthusiasten wie mich.
  • Die Hutongs: Ich liebe diese alte Stadtviertel mit ihren Innenhöfen und den engen Gassen, wo das Leben noch so zu sein scheint wie vor etlichen Jahrzehnten.
  • Die Pekinger Metro. Sie ist sauber, sie ist schnell, sie ist effizient und sie ist günstig. Eine Fahrkarte kostet nur zwei Yuan, ganz egal ob man nur eine Station oder durch die ganze Stadt fährt.
  • Das Essen. Ich bin ein großer Fan von allen unterschiedlichen Arten chinesischen Essen und in Peking findet man eine Riesenauswahl vor ohne besonders viel dafür bezahlen zu müssen.
  • Meine Wonton-Suppe und mein Obst zum Frühstück. Eine gute Suppe ist der perfekte Start in den Tag für mich. In meiner Unterkunft waren die Wontons handgemacht und wurden frisch zubereitet.

Was ich nicht vermisse

  • Den Verkehr. Der Verkehr in Peking hat mich verrückt gemacht. Dieser scheint sich Tag und Nacht überall in der Stadt zu stauen. Ich bin in Peking nicht selbst gefahren, aber ich habe unzählige Male im Vekehr gesteckt, wenn ich mit dem Taxi von A nach B gefahren bin, sogar an einem Sonntag vor 10.00 Uhr morgens, auf dem Weg zu der chinesischen Hochzeit.

Lektionen, die ich auf dieser Reise gelernt habe

  • Nutze IMMER Deine erste Chance, IMMER. Du weißt nie, ob Du eine zweite Chance bekommen wirst. Dies ist etwas, das ich schon auf meinen vorangegangenen Reisen lernen musste, aber was ich auf dieser Reise einmal mehr realisieren musste.
  • Falls bei Dir eine Idee für etwas aufkommt, ganz egal ob es sich dabei um eine Reise oder um irgendetwas anderes handelt; realisiere es unmittelbar, spätestens wenn die Idee zum zweiten Mal aufkommt. Warte nicht, zögere nicht – mach es einfach!
  • Sei so spontan, wie man nur sein kann, egal wie verrückt es zu sein scheint! Ich bin normalerweise eine sehr spontane Person, aber nichtsdestotrotz war ich auf dieser Reise sowie auf meinen vorangegangenen Reisen nicht immer spontan genug. So habe ich einige Gelegenheiten und großartige Erfahrungen verpasst.
  • Höre niemals auf für die Dinge zu kämpfen, die Dir wichtig sind. Dies ist keine Lektion, die ich speziell auf dieser Reise gelernt habe, aber für mich ist das etwas, das immer zutrifft.
  • Nicht zuletzt musste ich auf dieser Reise lernen, dass ich eine schreckliche Karaoke-Sängerin bin, meine Darbietung ist einfach fürchterlich. Wie auch immer, es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, und solange die Leute mich nicht davon abhalten, würde ich es wieder tun, wenn ich mit den richtigen Leuten zusammen bin.

Dieser Beitrag sollte ursprünglich wesentlich mehr Fotos enthalten, aber ich habe momentan große Probleme mit der Media Library. Da ich ab morgen wieder im Ausland unterwegs bin, werde ich diese erst nach meiner Rückkehr in einem Monat lösen können und danach selbstverständlich mehr Fotos hochladen und den Beitrag updaten. Ich bitte die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.