Als ich vor etwas über einem Jahr diesen Blogartikel über meine Reisepläne für 2019 schrieb, hätte ich niemals für möglich gehalten, dass ich im letzten Jahr nicht eine, sondern gleich zwei größere Reisen machen würde. Doch auch wenn meine beiden Reiseziele geografisch beide auf dem asiatischen Kontinent liegen, so hätte der Kontrast nicht größer sein können. Im März flog ich mit meinem Freund auf die Malediven, wo wir eine Woche mit einem kleinen, traditionellen Dhoni-Boot durch das Süd-Malé-Atoll kreuzten. Im September erfüllte ich mir einen weiteren langjährigen Traum und reiste fünfzehn Tage durch den Iran. Darüber hinaus verbrachte ich Ende Mai, Anfang Juni zwei Tage in Braunschweig und im November ein Wochenende in Leipzig, zwei deutschen Städten, die ich bis dahin noch nicht kannte.

Malediven – Mit dem traditionellen Dhoni durch das Süd-Malé-Atoll

Bereits beim Anflug auf die Hauptstadt Malé sahen wir zahlreiche palmengesäumte Atolle und Inseln, die wie kleine Tupfer aus dem türkisblauen Meer ragten. Eine Woche kreuzten wir mit einem kleinen, schlichten traditionellen Dhoni (Boot), auf dem maximal acht Passagiere sowie fünf Besatzungsmitglieder Platz finden, durch das Süd-Malé-Atoll. Wir waren nur zu dritt und hatten sehr viel Glück mit unserem Mitreisenden aus der Schweiz und unserer Crew wie überhaupt mit der unserer gesamten Reise. Wir besuchten Sandbänke, unbewohnte und kleine bewohnte einheimische Inseln und entspannten uns an Bord. Spätnachmittags ankerten wir in Buchten, wo wir auch übernachteten. So entspannt bin ich schon seit vielen Jahren nicht mehr gereist. Es war mein perfektes Slow-Travel-Highlight.

Traumstrand_Insel_MaledivenTraumstrand auf den Malediven

Dhoni_Süd-Malé-Atoll_MaledivenUnser Dhoni im Süd-Malé-Atoll

Sonnenuntergang_Süd-Malé-AtollSonnenuntergang im Süd-Malé-Atoll

Zweimal am Tag unternahmen wir mit unserem lokalen maledivischen Guide und unserem ebenfalls einheimischen Kapitän längere Schnorchelausflüge. Dabei sahen wir nicht nur unzählige bunte Fische, Krebse und Hummer, sondern auch Schildkröten, Octopusse, Delfine, Haie, Stachel- und sogar die in dieser Region eher seltenen Mantarochen. Es war wirklich ein einzigartiges Natur-Highlight.

Delfine_Süd-Malé_AtollDelfine

Schildkröte_MaledivenSchildkröte (Foto: Bengt Langer)

Unterwasserwelt_MaledivenDie Unterwasserwelt der Malediven

Unser südindischer Koch zauberte dreimal täglich köstliches Essen für uns und versorgte uns zudem vormittags und nachmittags sowie abends nach dem Abendessen mit frischen Früchten, Kuchen, Tee, Kakao und Kaffee. Die Reise war also auch ein echtes kulinarisches Highlight.

Abendessen_Dhoni_Süd-Malé-Atoll_MaledivenAbendessen auf dem Dhoni

 

Iran – Moscheen und Paläste wie aus dem Märchen

Genau wie die Malediven stand auch der Iran schon seit vielen Jahren auf meiner Reise-Wunschliste ganz oben. Eigentlich hatte ich eine Reise dorthin erst für dieses Jahr geplant, doch die Situation im Persischen Golf im Sommer letzten Jahres veranlasste mich zum Umdenken und dazu, meine Reise nicht nach hinten zu verschieben, sondern auf den September 2019 vorzuziehen. Dabei war ich von allen Orten, die ich besuchte, hellauf begeistert, besonders fasziniert haben mich jedoch die Städte Yazd, Shiraz und Isfahan.

Ali_Qapu-Palast_IsfahanDer Ali Qapu-Palast in Isfahan

Die Wüstenstadt Yazd besticht durch ihre einzigartige Lage am Rande der Wüsten Dascht-e Kavir und Dascht-e Lut. In den engen, verwinkelten Gassen der Altstadt hatte ich das Gefühl, auf den Spuren der alten Seidenstraße zu wandeln und von den Dachterrassen des historischen Zentrums hatte ich einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt. Doch auch die Freitags- und die Amir-Chakhmāgh-Moschee sowie die Türme des Schweigens, die in der Wüstenlandschaft außerhalb der Stadt liegen, zogen mich in ihren Bann. Da ich während des für die Schiiten bedeutenden Ashura-Festes in Yazd war, waren zwar viele Sehenswürdigkeiten, Cafés und Restaurants geschlossen, dafür hatte ich Gelegenheit, einer Performance und einer Parade anlässlich dieses wichtigen religiösen Feiertages beizuwohnen.

Yazd von oben Iran NAHER OSTENÜber den Dächern von Yazd

Lehmziegelgassen Altstadt Yazd Iran NAHER OSTENAltstadtgassen

Der Höhepunkt meines Aufenthaltes in Shiraz war für mich wohl mein nächtlicher Besuch des Shah Cheragh-Schreins mit seinen Spiegelverzierungen im Inneren, dem Springbrunnen im Innenhof und den filigranen Dekorationen. Im Basar und in der Vakil-Moschee fühlte ich mich wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Und auch den Naranjestan-Garten, das Zinat-ol Molk House und die Nasir al-Molk-Moschee fand ich wunderschön.

Shah Cheragh-Schrein Nachtfoto Shiraz Iran NAHER OSTEN ORIENTDer Shah Cheragh-Schrein in Shiraz bei Nacht

Vakil_Basar_ShirazGewürzhändler im Vakil-Basar

Der Höhepunkt meiner Reise war für mich wohl der Besuch der Stadt Isfahan. Besonders verzaubert haben mich die Scheich-Lotfollāh- und die Shah-Moschee, der Ali Qapu-Palast und die Arkadengänge rund um den Imam-Platz. Doch auch der Platz selbst mit seinen Springbrunnen und Grünflächen, auf dem die Einheimischen picknickten und ihre Freizeit verbrachten, hatte auf mich einen einzigartigen Reiz. Besonders gut gefallen haben mir auch die Si-o-se Pol-Brücke, der Tschehel Sotun-Palast und die Vank-Kathedrale im armenischen Viertel Isfahans. Überhaupt war meine Reise durch den Iran mein kulturelles Highlight 2019.

Scheich_Lotfollah_Moschee_IsfahanDie Scheich Lotfollāh-Moschee in Isfahan

Shah_Moschee_IsfahanDie Shah-Moschee

 

Braunschweig – wunderschöne Architektur im Norden Deutschlands

Ein weiterer Höhepunkt des vergangen Jahres war für mich auch mein verlängertes Wochenende in Braunschweig im Rahmen der ReisebloggerWG. Dies gab mir die Gelegenheit, ein Wochenende in Norddeutschland zu verbringen und eine deutsche Stadt zu besichtigen, die ich noch nicht kannte. Daneben bekamen wir durch den Organisator des Wochenendes, Max, Kenntnisse in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) vermittelt. Gemeinsam mit ihm und vier Reisebloggerkolleginnen bekam ich auf einer hervorragenden Führung mit unserem einheimischen Reiseführer Rainer Feuge einen sehr guten Einblick in die Geschichte und die Architektur der Stadt.

Burgplatz Braunschweig von oben Braunchweig Niedersachsen Deutschland EUROPADer Burgplatz in Braunschweig von oben

Altstadtmarkt Braunschweig Niedersachsen Deutschland EUROPAAltstadtmarkt

Am nächsten Tag besichtigten wir die Stadt individuell, jeder von uns mit einem anderen thematischen Schwerpunkt. Besonders haben mir unsere Kanutour auf der Oker, der Burgplatz, der Altstadtmarkt, das Braunschweiger Schloss, das Happy RIZZI House sowie die Ausblicke von der St. Andreaskirche, vom Rathausturm und von der Quadriga gefallen. Das Wochenende in Braunschweig war definitiv mein architektonisches Highlight 2019.

Braunschweiger Schloss Braunschweig Niedersachsen DeutschlandBraunschweiger Schloss

Happy RIZZI House Braunschweig Niedersachsen DeutschlandHappy RIZZI House

Braunschweig von der Quadriga Rathausturm Dom Braunschweig Niedersachsen Deutschland EUROPABraunschweiger Dom und Braunschweiger Rathaus von oben

 

Leizpig – 30 Jahre friedliche Revolution

Als ich hörte, dass das ReisebloggerBarcamp 2019 in Leipzig stattfinden würde, war ich hellauf begeistert. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, eine weitere Stadt in Deutschland zu besichtigen, die ich noch nicht kannte. Da ich meine Magisterarbeit über „Die Kommunikationsstrategien Hans-Dietrich Genschers“ geschrieben hatte, freute ich mich umso mehr, dass ich an einer sehr interessanten thematischen Stadtführung „30 Jahre friedliche Revolution“ teilnehmen konnte. Im Rahmen dieser Arbeit hatte ich mich intensiv mit Deutschlands Weg zur Deutschen Einheit beschäftigt, die in Leipzig ihren Anfang genommen hatte. Besonders gut gefallen hat mir die Nikolaikirche sowie der Blick über Leipzig beim Begrüßungstreffen unseres Barcamps.

Nikolaikirche_LeipzigDie Nikolaikirche während der blauen Stunde

Thomaskirche_Uniriese_LeipzigBlick auf die Thomaskirche und den Uniriesen in Leipzig

Neues_Rathaus_LeipzigBlick auf das Neue Rathaus in Leipzig

Auch freute ich mich, viele liebe Reisebloggerkollegen wiederzusehen, die ich bereits kannte und andere kennenzulernen, die ich zum ersten Mal traf. Außerdem war es schön, sich auszutauschen und im Rahmen des eigentlichen Barcamps Neues zu lernen. Da ich die Zeit in Leipzig optimal nutzen wollte, hatte ich meinen Aufenthalt bereits im Vorfeld um einen Tag verlängert. So nutzte ich die Gelegenheit, mehr von Leipzig zu sehen und das Museum in der „Runden Ecke“ zu besuchen und mich noch eingehender über die Schreckensherrschaft der Stasi zu informieren. Das Wochenende in Leipzig war ganz definitiv mein historisches Highlight des Jahres.

Evangelisch_Reformierte_Kirche_LeipzigDie Evangelisch Reformierte Kirche in Leipzig

Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade über die Reise-Highlights 2019 von Jessica von Yummy Travel teil. Was waren Deine Reise-Highlights 2019?

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