Ich habe mehr als zwei Monate nicht gebloggt und bin auch in den sozialen Netzwerken ziemlich passiv gewesen. Möglicherweise haben einige von Euch deswegen gedacht, dass ich das Bloggen komplett aufgegeben habe.
Keineswegs!
In diesen drei Artikeln schrieb ich über meine Pläne, einen TEFL-Kurs zu belegen, um das TEFL-Zertifikat zu bekommen, um damit im Ausland Englisch als Fremdsprache unterrichten zu können. TEFL steht für Teaching English as a Foreign Language (Englisch unterrichten als Fremdsprache).
Und das ist genau das, was ich zwischen Ende Juli und Anfang Oktober gemacht habe. Ich habe einen 120-stündigen Online-TEFL-Kurs belegt, habe ich endlich mein TEFL-Zertifikat und habe diesen Kurs sogar mit der Note A, der Bestnote, bestanden.
Nach meinem zweiten, spätestens jedoch nach meinem dritten Aufenthalt in Peking (meinem vierten Besuch in China) letztes Jahr im August und September wusste ich, dass ich nicht nur als „normale“ Reisende und Besucherin zurückkehren, sondern dass ich eine Zeitlang in China leben und arbeiten möchte (ich habe das auf diesem Blog schon ein paar Mal erwähnt). Ich plante, einen Online-TEFL-Kurs zu belegen, während ich im Reich der Mitte als Englischlehrerin arbeite.
Im Januar diesen Jahres begann ich mich zu bewerben und habe von einer lokalen Agentur in Peking direkt eine Vollzeitstelle als Englischlehrerin in der chinesischen Hauptstadt angeboten bekommen. Doch irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch und hatte den Eindruck, mit diesem Vertrag über den Tisch gezogen zu werden. Deswegen zögerte ich, ihn zu unterschreiben. Nachdem ich mit Agness von eTramping und Rebekah von Mountains and Passports, beide ehemalige Englischlehrerinnen in China, Rücksprache gehalten hatte, stellte sich heraus, dass der Vertrag nicht nur nicht besonders gut, sondern vielleicht sogar ein bisschen zwielichtig war.
Stattdessen beschloss ich, zunächst meinen TEFL zu machen, bevor ich mit dem Unterrichten beginne. Ich entdeckte einen tollen Vor-Ort-Kurs, der ursprünglich im März in Peking stattfinden sollte. Er schien wirklich gut zu sein, und ich habe mich total gefreut, als ich mich dafür angemeldet habe. Leider sagte man mir nur sechs Tage später, dass dieser Kurs aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt werden müsste. Derselbe Kurs sollte im Juni nochmals stattfinden, aber als ich mich dafür anmelden wollte, war er ausgebucht, und letztendlich fand er aufgrund von organisatorischen Problemen des lokalen Veranstalters in Peking überhaupt nicht statt.
Es gab im Sommer in Peking noch eine andere Art TEFL-Kurs, den ich ernsthaft als Alternative in Erwägung gezogen hatte. Mir konnte jedoch niemand etwas über die Qualität dieses Kurses sagen, und es war noch nicht mal klar, ob es sich dabei um einen echten TEFL-Kurs oder nur um etwas Ähnliches handelte, von dem ich nicht wusste, ob die meisten Schulen es überhaupt akzeptieren würden. Auch hatte ich darüber nachgedacht, den TEFL-Kurs in einem anderen Land zu machen, aber entweder waren die Kurse ausgebucht, hatten nicht die erforderliche Mindestteilnehmerzahl erreicht oder die Kursdaten passten nicht in meinen persönlichen Zeitplan.
Während es mir meistens nichts ausmacht, alleine durch die Welt zu reisen, sind Tests und Examina nicht so wirklich mein Ding. Um ehrlich zu sein, mutiere ich zum Angsthasen und erkläre meiner Familie, wie sehr ich befürchte, dass ich durchfallen könnte. Ich erwähnte nur meinem engsten Umfeld gegenüber, dass ich einen TEFL-Kurs mache; auf meinem Blog wollte ich davon nicht berichten. Ich hatte das Gefühl, dass ich über meine Pläne in der Vergangenheit schon zuviel geschrieben hatte. Ich erwähnte den Kurs noch nicht mal all meinen Freunden gegenüber.
Der TEFL-Kurs
Der 120-stündige Online-TEFL-Kurs besteht aus 20 Lektionen. Nach jeder Unterrichtseinheit muss man einen Test machen, um überhaupt Zugriff auf die nächste Lektion zu bekommen. Ich fing locker an und habe anfangs zwischen den Lektionen noch Pausen gemacht, mein Ziel war jedoch stets, den Kurs Anfang Oktober abgeschlossen zu haben, erstens wegen des Geburtstages meiner Mutter am 9. Oktober und zweitens um zur TBEX Asia fliegen zu können, die Mitte Oktober in Bangkok stattfand. Ich wollte nicht dorthin fliegen, ohne vorher den Kurs beendet zu haben. Deswegen steigerte ich nach den ersten Unterrichtseinheiten meine Arbeitsgeschwindigkeit und hatte am 29. September alle 20 Lektionen mit einem Gesamtdurchschnitt von 98,58 Prozent erfolgreich abgeschlossen. Am 6. Oktober reichte ich meinen abschließenden Unterrichtsplan ein und erfuhr nur sechs Stunden später, dass ich meinen TEFL-Kurs erfolgreich abgeschlossen hatte.
Da ich nicht zwei, drei oder sogar vier Wochen auf mein Zertifikat warten wollte, wählte ich die Zustellung per DHL Express und bekam mein Zertifikat am 9. Oktober, genau am Geburtstag meiner Mutter. Da sie genauso reisebegeistert ist wie ich, war sie von Anfang an von der Idee sehr angetan, dass ich einen TEFL-Kurs mache, um bessere Chance zu haben, Englisch im Ausland zu unterrichten – hoffentlich! Deswegen war die Zustellung meines TEFL-Zertifikats an ihrem Geburtstag auch ein bisschen ein Geschenk für sie, auch wenn es wahrscheinlich nicht mit ihrem Geburtstag im letzten Jahr mithalten konnte. Diesen hatten wir in einem schönen Restaurant in Peking gefeiert, gemeinsam mit einem einheimischen Freund von mir.
Ich hatte mich für den TEFL-Kurs mit Tutor-Support and Video entschieden und war hellauf begeistert. Der Kurs war sehr gut strukturiert und bot eine gute Mischung aus Grammatiklektionen und Einheiten über das Unterrichten selbst. Der Großteil der Grammatik war Wiederholung für mich, da ich sie bereits in der Schule gelernt habe, aber es war gut, sie nochmal zu vertiefen und ich fand es gut, wie sie vermittelt wurde. Die meisten der Begleitvideos waren ebenfalls sehr gut und hilfreich.
Meine Tutorin Tania war absolut unbezahlbar. Sie hat meine E-Mails stets sofort beantwortet und war sehr ermutigend und unterstützend. Einmal hat sie sogar an einem Samstag eine E-Mail beantwortet, die ich ihr am am Freitag davor am frühen Nachmittag (MEZ) geschickt hatte. Da sie in Phuket, Thailand lebt, und damit Mitteleuropa, wo ich lebe, zeitlich fünf Stunden voraus ist, bekam sie meine E-Mail erst am Samstag und hat sie trotzdem direkt beantwortet, obwohl die Arbeitszeiten der Tutoren normalerweise von Montag bis Freitag sind, und nicht am Wochenende.
Sehr dankbar bin ich auch Agness von eTramping, die so lieb war und mir nicht nur ihre Unterrichtspläne und Arbeitsblätter als Richtlinie geschickt hat, als ich den Kurs begann, sondern die auch meinen abschließenden Unterrichtsplan durchgelesen hat, bevor ich ihn eingereicht habe.
TBEX Asia in Bangkok
Am 4. Oktober, als ich absehen konnte, dass meinen TEFL-Kurs rechtzeitig abschließend würde, meldete ich mich für die TBEX Asia in Bangkok an. Direkt nachdem ich erfuhr, dass mein Unterrichtsplan die Erwartungen erfüllt hat und dass ich den Kurs erfolgreich abgeschlossen hatte, buchte ich meine Flüge und flog am 13. Oktober nach Bangkok.
Dieses Mal nahm ich sowohl an der „Travel Massive at TBEX“ als auch an der offiziellen Eröffnungsparty teil. Ich hatte richtig Glück, einen der zwei letzten Plätze für das Thai Spa zu bekommen, eine der Pre-BEX-Aktivititäten, und es war die perfekte Behandlung, um den Stress der vorangegangenen zweieinhalb Monate loszuwerden.
Ausblick auf Bangkok während der „Travel Massive at TBEX“ im Cloud 47
Ich habe zahlreiche fantastische Reiseblogger getroffen, eine ganze Reihe, die ich schon auf der TBEX Europe an der Costa Brava getroffen hatte, einige, die ich bis dahin nur durch ihre Blogs kannte und viele neue interessante Leute.
Reiseblogger bei der TBEX Asia in Bangkok 2015 (Bildrecht: „Art“)
Ich habe spannende Seminare an einem tollen Veranstaltungsort besucht, das gesamte TBEX-Programm und die Abschlussparty genossen, die im Asiatique stattfand, einem großen Indoor-Nachtmarkt. Dieser liegt am Ufer des Menam Chao Phraya-Flusses, in unmittelbarer Nähe zu dem Hotel, in dem ich normalerweise wohne, wenn ich in Bangkok bin. Dort habe ich auch dieses Mal übernachtet mit der Ausnahme der drei Konferenztage, da das Hotel sehr weit vom Königin-Sirikit-Kongresszentrum entfernt ist.
Königin-Sirikit-Kongresszentrum in Bangkok
Muay Thai Boxer bei der Abschlussfeier der TBEX Asia 2015 im „Asiatique“ in Bangkok
„Asiatique“ am Menam Chao Phraya-Fluss in Bangkok
In den drei Tagen nach der Konferenz erkundete ich endlich das Museum der königlichen Barken in Bangkok – eine versteckte Sehenswürdigkeit, die ich schon lange besuchen wollte -, bummelte durch den Chatuchak-Wochenendmarkt und besuchte den Golden Mount nach 2009 zum zweiten Mal. Dabei hatte ich das Glück, dort eine buddhistische Blumenzeremonie mitzuerleben. Außerdem entspannte ich ein bisschen am tropischen Hotelpool, genoss ein paar stressabbauende Massagen und meine thailändischen Lieblingsgerichte.
Museum der königlichen Barken in Bangkok
Künstler mit Hund im Chatuchak-Wochenendmarkt
Buddhistische Blumenzeremonie auf dem Golden Mount in Bangkok
Ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich endlich mein TEFL-Zertifikat habe, und dass ich an der TBEX Asia teilnehmen konnte, so wie ich es geplant und gehofft hatte.
[…] ich meinen TEFL-Kurs machte, war ich nach getaner Arbeit oft zu müde, um kreativ zu sein und manchmal sogar zu müde, […]
[…] Spätsommer machte ich endlich den TEFL-Kurs, den ich schon seit längerem machen wollte. Ursprünglich hatte ich ja geplant, diesen Kurs vor […]