Transparenz: Dieser Artikel entstand im Rahmen der ReisebloggerWG in Kooperation mit dem Stadtmarketing Braunschweig.
Braunschweig gilt immer noch als Geheimtipp in Norddeutschland. Dabei ist die zweitgrößte Stadt Niedersachsens wunderschön und verfügt über zahlreiche lohnende Sehenswürdigkeiten.
Ich mag den Norden Deutschlands. Als Kind habe ich dreimal mit meinen Eltern und Großeltern Urlaub auf der ostfriesischen Insel Langeeog in der Nordsee gemacht. Auch an der Ostsee bin ich bislang zweimal gewesen. Umso mehr freute ich mich, als ich im Juni 2019 die Gelegenheit bekam, zwei Tage in Braunschweig zu verbringen. Dadurch lernte ich nach den Sehenswürdigkeiten Bremens, Hamburgs, Lübecks und Wolfenbüttels noch mehr von Norddeutschland kennen. Bevor ich Braunschweig alleine besichtigte, nahm ich gemeinsam mit fünf Reisebloggerkollegen an einem sehr interessanten und unterhaltsamen Rundgang mit Stadtführer Rainer Feuge teil.
Die Braunschweiger Innenstadt mit Dom und Rathaus vom Südturm der Kirche St. Andreas
Burgplatz
Der Burgplatz mit seinem mittelalterlichen Grundriss ist wohl das Herzstück und eine der fünf Traditionsinseln der Stadt. Rund um den Platz gruppieren sich der Braunschweiger Dom St. Blasii, die Burg Dankwarderode, das frühere Viewegsche Verlagshaus und heutige Brauschweigische Landesmuseum, das Huneborstelsche sowie das von Veltheimsche Haus, beide im Fachwerkstil. Auf dem Platz vor der Burg thront der Braunschweiger Löwe. Links vor dem Dom gibt es eine Miniatur des historischen Braunschweigs. Ein eigens eingerichteter Selfie-Point bietet nicht nur Selfie-Jägern, sondern auch Fotografen einen guten Standort, um die Gebäude des Burgplatzes optimal in Szene zu setzen.
Der Burgplatz von oben (fotografiert vom Rathausturm)
Miniatur des historischen Braunschweigs rechts vor dem Braunschweiger Dom
Braunschweiger Löwe
Der Braunschweiger Löwe thront auf einem Sockel im Zentrum des Burgplatzes und ist das Wahrzeichen des Welfenherzogs Heinrichs des Löwen, der Braunschweig zwischen 1165 und 1195 zu seiner Residenz machte. Die Originalstatue – ein einst vergoldeter Bronzeguss – stammt ursprünglich aus dem Jahr 1166 und war die erste Freifigur nördlich der Alpen. Die heutige Skulptur ist eine Nachbildung aus dem Jahr 1980. Das Original ist mittlerweile eines der Ausstellungsstücke des Herzog Anton Ulrich-Museums, steht heute allerdings in der Burg Dankwarderode.
Der Braunschweiger Löwe von oben – die Skulptur thront auf einem Sockel im Zentrum des Burgplatzes
Burg Dankwarderode
Die imposante Burg Dankwarderode liegt direkt hinter dem Braunschweiger Löwen. Das Bauwerk ist ein ebenfalls ein Nachbau und wurde zwischen 1887 und 1906 vollkommen neu errichtet, nachdem die ursprünglich im Jahr 1175 von Heinrich dem Löwen als Residenz erbaute Burg niedergebrannt war. Neben der Originalstatue des Braunschweiger Löwen und der mittelalterlichen Abteilung des Herzog Anton Ulrich-Museums beherbergt sie Teile des Welfenschatzes. Sehr sehenswert ist auch der Rittersaal im Obergeschoss.
- Öffnungszeiten: Die Burg ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr für Besucher geöffnet.
Die Burg Dankwarderode mit dem Rathausturm (rechts im Hintergrund)
Braunschweiger Dom St. Blasii
Rechts von der Burg Dankwarderode erhebt sich der sehenswerte Braunschweiger Dom – auch als Domkirche St. Blasii zu Braunschweig bezeichnet. Dieser ist eine evangelisch-lutherische Kathedrale und die wichtigste Kirche Braunschweigs. Der Dom wurde zwischen 1173 und 1195 ebenfalls auf Veranlassung von Heinrich dem Löwen errichtet, wobei seine beiden Türme nie ganz fertiggestellt wurden. Du solltest den Dom jedoch nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigen, da der dort ausgestellte siebenarmige Leuchter, der Marienaltar, die Krypta und das Imervardkreuz wirklich einen Besuch wert sind.
- Öffnungszeiten: Montags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Von Anfang Januar bis Mitte März ist der Braunschweiger Dom zwischen 13.00 und 15.00 Uhr geschlossen.
- Domführungen: Montags bis samstags um 14.00 Uhr. Von Anfang Januar bis Mitte März finden keine Domführungen statt.
Braunschweiger Dom St. Blasii
Das von Veltheimsche Haus und das Huneborstelsche Haus
Direkt gegenüber vom Braunschweiger Dom stehen zwei historische Gebäude im Fachwerkstil; das von Veltheimsche Haus auf der linken und das Huneborstelsche Haus auf der rechten Seite.
Die Fachwerkfassade des Huneborstelschen Hauses, das heute auch unter dem Namen Gildehaus bekannt ist, stammt aus dem Jahr 1525, der Original-Dachstuhl wurde 1901 von der Straße Sack an seinen heutigen Standort umgezogen. Im Innenhof des Huneborstelschen Hauses wurde 1910 eine Lehrlingswohnanlage mit Originalteilen der Häuser Sack 8 und 9 erbaut. Das von Veltheimsche Haus ist fast 50 Jahre jünger als die Fassade des Huneborstelschen Hauses und wurde 1573 errichtet. Beide Gebäude sind seit dem Jahr 1902 Sitz der Handwerkskammer Braunschweigs.
Von Veltheimsches Haus auf der linken und das Huneborstelsches Haus auf der rechten Seite – beide im Fachwerkstil
Das Braunschweigische Landesmuseum im Vieweghaus
Das Vieweghaus befindet sich zur Linken des von Veltheimschen Hauses und gegenüber der Burg Dankwarderode und wurde zwischen 1799 und 1804 gebaut. Bis 1976 war es ein Wohn- und Verlagshaus des Vieweg-Fachverlages. Heute ist das Vieweghaus einer von vier Standorten des Braunschweigischen Landesmuseums neben dem Ausstellungszentrum Hinter Ägiden sowie Außenstellen in Wolfenbüttel und in Bortfeld. Im Vieweghaus ist in einer Dauerausstellung die Entwicklung Braunschweigs von der Frühzeit bis in die Gegenwart dokumentiert, daneben gibt es regelmäßig thematische Ausstellungen.
- Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Braunschweigisches Landesmuseum im Vieweghaus (links)
Die Säule 2000 Jahre Christentum
Hinter der Burg Dankwarderode auf dem Ruhfäutchenplatz steht die Säule 2000 Jahre Christentum, die 2006 vom Bildhauer Professor Jürgen Weber geschaffen wurde. Wie der Name bereits verrät, zeigt sie die Geschichte des Christentums der letzten 2000 Jahre von der Geburt und Kreuzigung Jesus Christus über den Gang nach Canossa und Martin Luthers‘ 95 Thesen bis zu den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001.
Säule 2000 Jahre Christentum
Braunschweiger Rathaus
Wenn Du vom Burgplatz in südöstlicher Richtung gehst, kommst Du zum Braunschweiger Rathaus, das am Platz der Deutschen Einheit liegt. Das Rathaus ist ein neogotisches Bauwerk und wurde zwischen 1894 und 1900 gebaut. Seine Fenster sind mit Figuren verziert, die für die Bereiche Handel, Wissenschaft, Kunst und Handwerk stehen. Das Gebäude ist Sitz des Standesamtes und einer Erinnerungsstätte für verfolgte und ermordete Braunschweiger Sinti. Auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Rathaus sind ein Bruchstück der Berliner Mauer und eine Gedenkplatte zur Erinnerung an die Deutsche Wiedervereinigung ausgestellt.
Braunschweiger Rathaus
Braunschweiger Schloss
Weiter südöstlich erreichst Du das beeindruckende Braunschweiger Schloss, das auch als Braunschweiger Residenzschloss bezeichnet wird. Das ursprüngliche Bauwerk wurde zwischen 1831 und 1841 von Carl Theodor Ottmer gebaut, dieses wurde jedoch während des Zweiten Weltkrieges so stark beschädigt, dass es 1960 abgerissen werden musste. Das heutige Residenzschloss wurde im Jahr 2006 an derselben Stelle wie das ursprüngliche Gebäude errichtet, wobei für die Rekonstruktion 600 Originalteile verwendet wurden. Wie schon auf dem Original, trohnt auch auf dem Nachbau eine sogenannte Quadriga, eine Wagenlenkergruppe. Das Braunschweiger Exemplar ist die größte Wagenlenkergruppe Europas und wird von der Stadtgöttin Brunonia angeführt. Vor dem Braunschweiger Schloss stehen links und rechts vom Haupteingang zwei Reiterstandbilder der beiden Herzöge Karl Wilhelm Ferdinand (1735 – 1806) und Friedrich Wilhelm (1771 – 1815). Während das benachbarte Einkaufszentrum für einige Kritik sorgte, ist das Schloss selbst mit dem Stadtarchiv, der Stadtbibliothek, dem Kulturinstitut, der Kulturverwaltung und dem Roten Saal ein bedeutendes historisches und kulturelles Bauwerk.
- Öffnungszeiten: Montags bis samstags von 9.00 bis 20.00 Uhr.
Braunschweiger Schloss
Happy RIZZI House
Das bunte Happy RIZZI House mit seiner ausgefallenen Architektur, den Pop-Art-Malereien und den lachenden Gesichtern hatte mich schon vor meinem Braunschweig-Aufenthalt angesprochen und wird manchmal auch Villa Kunterbunt genannt. Dort kommst Du hin, wenn Du vom Braunschweiger Schloss in südlicher Richtung läufst. Es liegt am Rande des historischen Magniviertels und wurde im Jahr 2001 vom New Yorker Künstler James Rizzi errichtet, der bereits den New Beetle für VW und Bucheinbände für Brockhaus konzipiert hatte. Für die Öffentlichkeit ist das Happy RIZZI House leider nicht zugänglich, da hier die Zentrale der in Braunschweig ansässigen Bekleidungskette New Yorker untergebracht ist.
Happy RIZZI House
Magniviertel mit der Kirche St. Magni
Das Magniviertel ist eines der ältesten Stadtviertel Braunschweigs und besticht durch seine wunderschönen Fachwerkhäuser, den Magnikirchplatz und St. Magni, die älteste Kirche der Stadt. Diese wurde ab 1252 auf den Fundamenten einer früheren Kathedrale errichtet und steht im Zentrum des Magniviertels. Nachdem sie während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt worden war, wurde sie zwischen 1956 und 1964 wieder aufgebaut, wobei das ursprüngliche Chorhaus und der Westbau erhalten geblieben sind. Im Inneren des Gotteshauses sind die Plastik „Der Rufer“ von Bodo Kampmann sowie ein Glasfenster, das von Gottfried von Stockhausen entworfen wurde und den Zug der Kinder Israels durch das Rote Meer zeigt, besonders sehenswert. Lohnenswert ist auch ein Bummel durch die Straße Hinter der Magnikirche, die von der Magnikirchstraße zum Magnikirchplatz führt.
- Öffnungszeiten: Montags bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr. Gottesdienste finden sonntags um 10.00 Uhr statt.
Magniviertel
Kirche St. Magni
Die Straße „Hinter der Magnikirche“ führt von der Magnikirchstraße zum Magnikirchplatz
Städtisches Museum
Ebenfalls Teil des historischen Magnivertels ist das Städtische Museum, das im Haus am Löwenwall untergebracht ist. Es wurde zwischen 1904 und 1906 vom Architekten Max Osterloh gebaut und besticht durch seinen wunderschönen Lichthof. Im Städtischen Museum sind verschiedene Sammlungen der Braunschweiger Kunst- und Kulturgeschichte ausgestellt.
- Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr.
Städtisches Museum im Haus am Löwenwall
Löwenwall – Obelisk
Der Löwenwall liegt hinter dem Städtischen Museum und ist ein ovaler Rasenplatz, der 1820 angelegt wurde. Er wird dominiert vom 22 Meter hohen Obelisk, der von vier Bronzelöwen bewacht wird. Das Monument wurde zu Ehren der Herzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm errichtet.
Obelisk auf dem Löwenwall
Kohlmarkt
Der Weg vom Magniviertel zum hübschen Kohlmarkt führt in nordwestlicher Richtung. Der Kohlmarkt liegt am Rande einer Fußgängerzone im Zentrum Braunschweigs und zeichnet sich durch Häuserfassaden aus verschiedenen Epochen und durch einen Brunnen aus, der ursprünglich im Jahr 1391 entstanden ist und 1869 wieder aufgebaut wurde. Markant sind auch das Till-Eulenspiegel-Glockenspiel im Dachgeschoss des Gebäudes Kohlmarkt 10 sowie das Haus Am Ziegenmarkt 2, das auf einem Trägerbalken einen Hinweis auf Till Eulenspiegel enthält. Der Kohlmarkt war bereits im 10. Jahrhundert besiedelt und ist heute regelmäßig Ort von Veranstaltungen.
Kohlmarkt
Synagoge
Wenn Du vom Kohlmarkt in südwestlicher Richtung gehst, kommst Du in der Alten Knochenhauerstraße an der Stelle vorbei, wo früher eine Synagoge stand. Diese wurde 1875 erbaut und in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 zerstört. Das benachbarte jüdische Gemeindehaus ist bis heute erhalten geblieben. 1975 wurde eine Gedenktafel gestiftet, die noch heute an die Synagoge erinnert.
- Öffnungszeiten: Montags bis donnerstags von 9.00 bis 13.00 Uhr.
Jüdisches Gemeindehaus neben der ehemaligen Braunschweiger Synagoge
Jakob-Kemenate
Ein Stück weiter nördlich liegt die Jakob-Kemenate, ein mittelalterlicher Steinbau, in dem heute ein Kulturzentrum untergebracht ist. Sie wurde im Jahr 1250 errichtet und diente als Schutz vor Feuer und Überfällen. Außerdem wurde sie als Repräsentations-, Speicher- und Wohngebäude genutzt. 1765 wurde sie zum Sitz der ersten Bank Deutschlands, die damals als Herzogliche Leihhausanstalt bezeichnet wurde. Beim Luftangriff auf Braunschweig im Jahr 1944 wurde sie so stark beschädigt, dass vom ursprünglichen Gebäude lediglich eine Ruine übrig blieb. 2006 wurde sie vom Architekten Rainer Ottinger und vom Bildhauer Jörg Plickat wieder aufgebaut und durch einen modernen Anbau ergänzt.
- Öffnungszeiten: Montags bis samstags von 11.00 bis 17.00 Uhr, sonntags von 12.00 bis 17.00 Uhr.
Jakob-Kemenate
Altstadtmarkt
Etwas mehr als 200 Meter weiter nordöstlich liegt der beeindruckende Altstadtmarkt mit seinen wunderschönen Gebäuden. Dieser ist schon seit mehr als 700 Jahren ein Ort regen Handels. In der Vergangenheit wurde der Platz für Jahrmärkte, als Hinrichtungsstätte sowie als Veranstaltungsort für Prozessionen, Reiterspiele und Huldigungen genutzt. Nacheinander wurden hier zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert die Martinikirche, das Altstadtrathaus im 13. Jahrhundert, das Gewandhaus mit seinen Renaissancegiebeln in den Jahren 1590-91 und das alte Zollhaus 1643 gebaut. Im Zentrum des Altstadtmarktes steht der Marienbrunnen, der 1408 aus Blei gegossen wurde. Auf dem Altstadtmarkt findet mittwochs und samstags zwischen 8.00 und 13.00 Uhr ein Wochenmarkt statt.
Altstadtmarkt mit Marienbrunnen, Kirche St. Martini, Zollhaus und Altstadtrathaus
Kirche St. Martini Braunschweig
Altstadtrathaus
Das malerische Altstadtrathaus ist eines der wichtigsten mittelalterlichen Rathäuser Deutschlands. Hier tagte früher der Rat der Altstadt und es diente als Veranstaltungsort für Feierlichkeiten. Der Rathausbalkon wird von neun pittoresken Pfeilerfiguren geziert, die Kaiser, Könige, Herzöge und ihre Ehefrauen zeigen. Heute wird der Prachtbau zu Ausstellungs- und Repräsentationszwecken genutzt. Im Erd- und im Kellergeschoss zeigt eine Dauerausstellung die Stadtgeschichte Braunschweigs vom 9. Jahrhundert bis ins Jahr 2005. Daneben gibt es wechselnde Sonderausstellungen. In der Dornse, wie der große Saal im Hauptgebäude genannt wird, sowie im Bürgermeisterzimmer empfängt die Stadt ihre Gäste. Diese Räumlichkeiten können für ähnliche Zwecke auch von privaten und gemeinnützigen Veranstaltern genutzt werden.
- Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Altstadtrathaus
Ringerbrunnen
Auf dem Rückweg vom Altstadtmarkt zum Burgplatz kommst am Ringerbrunnen vorbei. Dieser steht mitten in der Fußgängerzone, wo sich die Schuhstraße und die Straße Sack kreuzen und wurde 1975 von Jürgen Weber geschaffen. Die Bronzestatue zeigt zwei Leistungssportler während des Ringkampfes, wobei der eine den anderen hebt und ihn damit überwältigt.
Ringerbrunnen
Alte Waage
Die Alte Waage, ein freistehender Fachwerkbau, steht ganz im Norden der Braunschweiger Innenstadt direkt vor der Kirche St. Andreas. Das ursprüngliche Gebäude der Alten Waage wurde im Jahr 1534 errichtet und diente seinerzeit als Waage- und Speicherhaus. Da das Bauwerk ab 1671 nicht mehr genutzt wurde, verfiel es im Laufe der Zeit und wurde 1854 erstmals restauriert. Während des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1944, wurde die Alte Waage vollständig zerstört und nach Kriegsende abgerissen. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde sie mithilfe von eingelagerten Originalteilen wieder aufgebaut und 1994 fertiggestellt. Seitdem wird sie von der Volkshochschule genutzt.
Die Alte Waage (vorne) und die Kirche St. Andreas (dahinter)
Braunschweig von oben
Den besten Blick auf eine Stadt hat man von Kirch- oder Rathaustürmen. Wenn Du einen fantastischen Blick auf Braunschweig von oben genießen möchtest, solltest Du auf den Rathaus-Turm, auf die Quadriga-Plattform des Braunschweiger Schlosses oder auf den Südturm der Kirche St. Andreas steigen.
Braunschweig mit der Säule 2000 Jahre Christentum (links unten) von oben
Braunschweig vom Rathausturm
Der Braunschweiger Rathausturm ist 61 Meter hoch. Um auf die Aussichtsplattform zu gelangen, musst Du zunächst 161 Stufen überwinden, doch der Ausblick von oben ist die Mühe wirklich wert. Von hier oben hast Du einen hervorragenden Blick über die Stadt, insbesondere jedoch auf den Braunschweiger Dom St. Blasii und auf den Burgplatz sowie auf das Braunschweiger Schloss mit der Quadriga.
- Aufstieg auf den Rathausturm: Montags bis freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, allerdings musst Du Dich zunächst beim Pförtner anmelden, der Dir die Tür zum Turm öffnet. Außerdem ist der Aufstieg aus Sicherheitsgründen nur in Kleingruppen von mindestens zwei Personen möglich.
Der Braunschweiger Dom von oben
Das Braunschweiger Schloss mit der Quadriga vom Rathausturm
Braunschweig von der Quadriga-Plattform
Den Aufstieg auf die Quadriga-Plattform des Baunschweiger Residenzschlosses kannst Du wesentlich weniger anstrengend gestalten als die Besteigung des Rathausturms und des Südturms der St. Andreas-Kirche, denn hier kannst Du Dir aussuchen, ob Du mit dem Aufzug hochfährst oder 153 Treppenstufen hochsteigst. Bild-Tafeln im Treppenhaus dokumentieren die Geschichte des Braunschweiger Schlosses bis in die Gegenwart. Von der Quadriga-Plattform hast Du einen tollen Blick auf den Schlossplatz, das Magniviertel, den Rathausturm und den Braunschweiger Dom. Außerdem kannst Du die Quadriga einmal umrunden.
- Öffnungszeiten der Quadriga-Plattform: Von April bis September montags bis sonntags zwischen 10.00 und 20.00 Uhr,zwischen Oktober und März montags bis sonntags von 10.00 bis 16.30 Uhr. Der Aufstieg ist bis eine halbe Stunde vor Schließung möglich und kostet 2 Euro.
Die Quadriga auf dem Braunschweiger Schloss
Braunschweiger Dom und Rathaus von der Quadriga
Das Magniviertel von der Quadriga
Braunschweig vom Südturm der St. Andreas-Kirche
389 Stufen führen zur Aussichtsplattform des Südturms, die sich auf einer Höhe von 72 Metern befindet. Im Treppenhaus sind Fotos des historischen Braunschweigs ausgestellt. Die Stufen sind relativ breit. Wenn Du nicht schwindelfrei bist, solltest Du wissen, dass Du während des Aufstiegs nach unten gucken kannst. Von der Aussichtsplattform hast Du einen fantastischen Blick über Braunschweig und Umgebung, bei guter Sicht sogar bis ins Harz. Was ich als Fotografin aber schade finde ist, dass sämtliche Öffnungen mit feinem Maschendraht versehen sind. Das beeinträchtigt das Fotografieren mit einer digitalen Spiegelreflexkamera doch sehr. Mein Smartphone konnte ich aber so drehen, dass ich Fotos ohne störenden Maschendraht machen konnte.
- Aufstieg auf den Südturm der St. Andreas-Kirche: Vom 1. April bis zum 30. Oktober mittwochs bis sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr, zwischen dem 1. November und dem 31. März nur sonntags zwischen 15.00 und 17.00 Uhr besteigen. Der Aufstieg kostet für Erwachsene 2 Euro, für Schüler, Studenten und Erwerbslose 1 Euro. Kinder unter 16 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Sonntags hat das Emporencafé geöffnet. Dort bekommst Du Kaffee,Tee, Saft oder Wasser.
Vom Südturm der Kirche St. Andreas hast Du den besten Weitblick über Braunschweig
Die Kirche St. Katharinen am Hagenmarkt von oben
(Boots-) Touren auf der Oker
Die Oker ist ein knapp 130 Kilometer langer Fluss, der im Harz entspringt und die Innenstadt Braunschweigs ringförmig einrahmt. Das Ufer der Okerumflut wird von Bäumen, Villen und Grünflächen gesäumt. Die perfekte Entspannung verspricht eine Fahrt mit dem Holzfloß. Wer es etwas aktiver mag, kann sich ein Kajak, Kanu oder ein Tretboot mieten.
Das Ufer der Oker wird von Grünflächen, Wiesen und Villen gesäumt
Begegnungen auf der Oker
Floß- und Bootsfahrten auf der Oker
Entspannt und langsam kannst Du die Oker mit dem Holzfloß oder Boot befahren. Das haben zwei Reisebloggerkolleginnen von mir gemacht. Boote werden bis maximal 30, Flöße bis maximal 50 Personen eingesetzt. Beide werden von einem Bootsführer gelenkt und sind mit Biertischen und -bänken ausgestattet, sodass Du während der Fahrt essen und trinken kannst. Speisen und Getränke dürfen jedoch nicht mitgebracht, sondern können vor Ort bestellt werden. Die Fahrten dauern anderthalb, zwei oder drei Stunden.
Entspannt und langsam ist die Fahrt mit dem Holzfloß über die Oker
Kajak- und Kanufahren auf der Oker
Mit dem Kajak oder Kanu kannst Du eine Stunde oder länger die Oker entlangpaddeln und dabei die Landschaft auf aktive Weise erleben. Das habe ich mit einigen meiner Reisebloggerkollegen gemacht. Wenn Du die Innenstadt Braunschweigs mit dem Kajak oder Kanu auf der Oker einmal komplett umrunden möchtest, benötigst Du etwa drei Stunden.
Für Aktive empfiehlt sich eine Kajak- oder Kanutour
Tretbootfahren auf der Oker
Auch mit dem Tretboot kannst Du die Oker entlangfahren. Tretboote sind für bis zu vier Erwachsene und ein Kind geeignet.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Braunschweig
- Ägidienmarkt mit der Kirche St. Ägidien
- Altes Zoll- und Landwehrhaus
- Eulenspiegelbrunnen
- Hagenmarkt mit der Kirche St. Katharinen
- Heinrichsbrunnen
- Kemenate Hagenbrücke
- Kirche St. Michaelis
- Kirche St. Petri
- Lessingdenkmal
- Lichtparcours entlang des Umflutgrabens, der alle paar Jahre stattfindet – das nächste Mal im Sommer 2020
- Staatstheater
- Schloss Richmond
- Theaterbrücke
- Wasserturm
- Zoo Braunschweig
Wasserturm Braunschweig
Geschichte & Wirtschaft
Der Beginn der Stadtgeschichte Braunschweigs ist relativ umstritten. Einer Legende zufolge wurde Braunschweig bereits 861 gegründet, doch die namentliche Ersterwähnung ist durch die Weiheurkunde der Magnikirche belegt. Die Stadt wurde erstmals im Jahre 1031 als Brunesguik erwähnt, woraus im Spätmittelalter Brunswiek und ab dem Jahr 1542 Braunschweig wurde.
Der Welfe Heinrich der Löwe, der Herzog von Sachsen und Bayern war, übernahm Braunschweig 1139 und machte es in den folgenden Jahren zu seiner Residenzstadt. Er ließ die Burg Dankwarderode erweitern und machte sie zu seinem Stützpunkt in Braunschweig. 1166 ließ er vor der Burg den Braunschweiger Löwen aus Bronze aufstellen. Die Kirche, die rechts neben der Burg Dankwarderode stand, ließ er niederbrennen und errichtete an dieser Stelle ab 1173 den Braunschweiger Dom St. Blasii, der 1195 vollendet wurde. Auch das Viertel um den Hagenmarkt ließ er erbauen. Er war ein Krieger, der viel um die Welt reiste. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er jedoch in Braunschweig, wo er 1195 starb und gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Mathilde im Braunschweiger Dom beerdigt wurde. Auf ihn geht auch die Bezeichnung Braunschweigs als Löwenstadt zurück.
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Braunschweig die größte zusammenhängende Fachwerkinnenstadt Deutschlands. Diese wurde jedoch im Oktober 1944 innerhalb von nur zweieinhalb Tagen bei einem Bombenangriff der Briten zu 90 Prozent zerstört. Lediglich die fünf sogenannten Traditionsinseln Burgplatz, Magniviertel, Ägidien, Altstadtmarkt und Michaelis sind teilweise erhalten geblieben oder sie wurden originalgetreu wieder aufgebaut.
Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte Braunschweig die größte zusammenhängende Fachwerkinnenstadt – hier das Magniviertel
Heute geht es Braunschweig wirtschaftlich sehr gut. Die Stadt ist die zweitgrößte Niedersachsens und hat knapp 250.000 Einwohner. Seit 1994 ist Braunschweig Sitz der Finanzabteilung von Volkswagen. Daneben sind die Nordzucker AG, die Verlagsgruppe Westermann, die Robert Bosch GmbH und die Schimmel Pianos hier ansässig. Mit Eintracht Braunschweig hat die Stadt außerdem einen bekannten Fußballverein.
Hotels in Braunschweig
Ich habe in Braunschweig gemeinsam mit meinen fünf Reisebloggerkollegen in den Forsthaus Appartements übernachtet. Wir waren in einer großen Wohnung mit vier Schlafzimmern, zwei Badezimmern und einer Küche sowie in zwei Einzelappartments mit Küchenzeile und eigenem Bad untergebracht, wobei ich eines der Einzelappartments hatte. Die Unterkunft liegt etwas außerhalb, man kann von dort aus aber mit den Tram-Linien M1 und M2 zum Braunschweiger Schloss, zum Rathaus und zum Hauptbahnhof fahren.
Anreise
Mit dem Zug
Wenn Du nach Braunschweig mit dem Zug anreist, kannst Du entweder die Regionalbahn, den Intercity (IC) oder den Intercity Express (ICE) nehmen, je nachdem, woher Du kommst. Alle Züge kommen in Braunschweig am Hauptbahnhof an. Dieser liegt im Südosten der Stadt und ist mit den Tram-Linien M1, M2 und M5 und mit den Buslinien 411, 419, 420, 429, 431, 436, 461, 601, 603, 620, 631 und 730 erreichbar.
Mit dem Auto
Wenn Du mit dem Auto nach Braunschweig fährst, wirst Du wahrscheinlich über die Autobahnen A2/E30, A39, A391, A392 oder A395 kommen. Dabei stehen Dir im gesamten Stadtgebiet 18 Anschlussstellen zur Verfügung. Alternativ kannst Du auch über die B1 und die B4 sowie über drei weitere Bundesstraßen anreisen.
Mit dem Fernbus
Du kannst natürlich auch mit dem Fernbus nach Braunschweig fahren, die Anreise dauert in diesem Fall aber erheblich länger als mit dem Zug oder mit dem Auto. Sämtliche Fernbusse halten in Braunschweig direkt am Hauptbahnhof.
Fazit
Braunschweig ist wirklich eine Reise wert und wenn Du einige Tage im Norden Deutschlands bist, solltest Du auch ein oder zwei Tage (oder mehr) für Braunschweig einplanen. Besonders stimmungsvoll muss der Weihnachtsmarkt sein, der alljährlich auf dem Burgplatz und hinter der Burg Dankwarderode stattfindet. Diesen würde ich bei einem weiteren Aufenthalt in der Stadt sehr gerne selbst einmal besuchen und die Stimmung in Braunschweig in der Weihnachtszeit auf mich wirken lassen.
Der Burgplatz ist wunderschön und muss in der Weihnachtszeit besonders stimmungsvoll sein
Weitere Blogartikel über Reiseziele und Veranstaltungen in Deutschland
- Hamm Sehenswürdigkeiten: die Top Tipps für die Elefantenstadt,
- Essen Grüne Hauptstadt Europas 2017,
- Die Kölner Lichter – eines der größten, musiksynchronen Feuerwerke Europas,
ReisebloggerWG
Ich war im Rahmen der ReisebloggerWG in Braunschweig. Gemeinsam mit meinen Reisebloggerkollegen Andrea von Indigoblau, Ilona von Wandernd, Janett von Teilzeitreisender, Sandra von Tracks and the City und A decent cup of tea sowie Max von Hostelmax habe ich in Kooperation mit dem Stadtmarketing Braunschweig zwei Tage die Stadt besichtigt und außerdem eine Suchmaschinenoptimierungs (SEO)-Schulung bei Max gemacht.
Weitere Blogartikel zu Braunschweig
- Sandra von Tracks and the City und A decent cup of tea stellt in einem Veggie Food Guide Braunschweig die besten Spots für vegetarisches Essen in der Stadt vor. Außerdem hat sie im Rahmen eines früheren Aufenthaltes einen Artikel über Braunschweig für Individualisten & Entdecker veröffentlicht.
- Andrea von Indigoblau hat über ein Wochenende in Braunschweig geschrieben.
- Ilona von Wandernd hat einen Ausflug zum Kloster Riddagshausen, vier Kilometer östlich der Braunschweiger Innenstadt gemacht.
- Janett von Teilzeitreisender hat das Braunschweigische Landesmuseum, das Museum für Photographie Braunschweig, das Herzog Anton Ulrich-Museum, das Staatliche Naturhistorische Museum Braunschweig, das Schlossmuseum Braunschweig und das Städtische Museum Braunschweig besucht und verrät, ob sich die MuseumsCard der Braunschweiger Museen lohnt. Außerdem gibt es auf ihrem Blog einen Artikel über Botanische Gärten mit Gewächshäusern in Deutschland, unter anderem in Braunschweig sowie einen Beitrag einer anderen Autorin über eine Dienstreise in die Löwenstadt.
Blogartikel zu Zielen in der Umgebung
- Gina und Marcus von 2 on the go waren in Wolfenbüttel und haben einen Artikel über die Lessingstadt geschrieben.
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Wow, was ein umfangreicher Artikel! Wer hier nicht fündig wird – dann weiss ich auch nicht. Danke für die Erwähnung! Viele Grüße
Janett
Liebe Janett,
vielen lieben Dank für Deine netten Worte.
Liebe Grüße
[…] „Braunschweig – Sehenswürdigkeiten und Tipps“ bei Travelling Colognian […]
Wow, sehr umfangreich geworden!
Liebe Ilona,
vielen lieben Dank für Deinen netten Kommentar.
Liebe Grüße
[…] nicht geschafft. Wenn du einen Eindruck von der Löwenstadt bekommen willst, schau doch mal hier bei […]
[…] weiterer Höhepunkt des vergangen Jahres war für mich auch mein verlängertes Wochenende in Braunschweig im Rahmen der ReisebloggerWG, gab mir dies doch die Gelegenheit, ein Wochenende in Norddeutschland […]
[…] über die Sehenswürdigkeiten der Löwenstadt erfahrt ihr mehr bei The Travelling Colognian […]