Das Jahr ist fast vorbei, und ich muss sagen, dass 2014 wirklich ein Jahr der Kontraste für mich war. Während mein Leben in den ersten sieben Monate ziemlich unspektakulär verlief, hätten die letzten fünf Monate nicht aufregender und vielseitiger sein können.
Nach drei Reisen durch China und Tibet, die ich 2010 und 2013 gemacht habe, hatte ich stets beabsichtigt, dieses Jahr ins Reich der Mitte zurückzukehren, und ich hatte geplant, das in den ersten Monaten 2014 zu realisieren. Außerdem haben mich Freunde dort gefragt, wann ich wiederkommen würde.
Ich muss zugeben, dass ich das wirklich wollte, aber ich hatte das Gefühl, noch nicht so weit zu sein. Ich wusste, dass es dieses Mal ganz anders sein würde als 2013, als ich zweimal mit einer Gruppe gereist bin. Dieses Mal würde ich alleine reisen, und das machte mir Angst und verstärkte meine Zweifel. Glücklicherweise änderte sich das, als ich mich im Sommer mit Freunden aus dem Ausland traf. Ich realisierte, dass ich vermutlich niemals das Gefühl haben würde soweit zu sein und dass ich mich immer unsicher fühlen würde, wenn ich mich meinen Ängsten nicht stellen und zu dieser Reise aufbrechen würde.
August & September: Dubai und Peking
Ende Juli buchte ich nach zwei ermutigenden Skype-Gesprächen impulsiv einen Flug nach Dubai und Peking, und nur dreieinhalb Wochen später saß ich im Flieger und wusste nicht, was mich erwarten würde.
Es war definitiv die richtige Entscheidung zu fliegen. In Dubai nahm ich an einer geführten Tour durch die Jumeirah-Moschee teil und genoss die Zeit in einer meiner Lieblingsdestinationen während meines Stopovers dort.
Jumeirah-Moschee
Besucher werden in der Moschee über deren Geschichte informiert
Debbie, die Führerin der Moschee, und ich
In Peking besuchte ich zwei Kochkurse in einem Kultur-Austasuch-Zentrum namens „The Hutong“, und ich bewanderte den nicht restaurierten Abschnitt der Großen Mauer in Gubeikou, zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt. Ich erkundete Orte und Tempel, die ich noch nicht kannte, und besuchte einige meiner Lieblingsplätze in Peking.
Kochkurs in einem Hutong in Peking
Dongyue-Tempel, ein weniger bekannter Tempel aus der Ming-Dynastie
Glückssymbole im Dongyue-Tempel
Mill und ich auf der Großen Mauer in Gubeikou
Die Verbotene Stadt in Peking bei Sonnenuntergang
Ich verbrachte Zeit mit meinen Freunden Mill und Leon und bin immer noch begeistert, dass ich Gast einer chinesischen Hochzeit sein durfte, definitiv einer der Höhepunkte des Jahres für mich.
Das Brautpaar auf der chinesischen Hochzeit
Freunde des Brautpaars und ich
Leon (Mitte), ein Freund von ihm (rechts) und ich auf der Hochzeit
Aber ich war nicht nur zum Spaß in Peking. Ich sprach mit Agenturen, die Englischlehrer an Schulen in China vermitteln, da ich sehr gerne chinesische Schüler in der Hauptstadt unterrichten würde.
Oktober & November: Dubai, Peking und die Seidenstraße Chinas
Ich hatte schon seit Jahren davon geträumt, entlang der Seidenstraße China zu reisen, und ich hatte geplant, die alte Handelsroute noch 2014 zu erkunden. Im Mai buchte ich eine Reise für Oktober, die mich von Peking über Land bis nach Kashgar im äußersten Westen Chinas führen würde. Die Tour war ursprünglich als Gruppenreise konzipiert, aber ich wusste von Anfang an, dass die Gruppe nicht sehr groß sein würde.
Mitte August, nur ein paar Tage bevor ich zu meiner Reise nach Dubai und Peking aufbrach, teilte mir der Abenteuerreiseveranstalter mit, dass der einzige andere Reiseteilnehmer die Tour gerade storniert hätte, und man fragte mich, ob ich nicht einen Monat früher, im September, reisen könne. Da ich gerade mein Flugticket nach Dubai und Peking gebucht hatte, kam eine Umbuchung für mich nicht infrage, und hinzu kam, dass ich in diesem speziellen Fall nur fünf Tage zwischen meiner ersten und zweiten Reise nach China dieses Jahr haben würde. Da der Veranstalter eine „Alle Abfahrtstermine sind garantiert“-Richtlinie hat, konnte ich die Reise im Oktober trotzdem wie beabsichtigt machen.
Dreieinhalb Wochen, nachdem ich aus Dubai und Peking zurückgekommen war, brach ich wieder von zuhause auf und begann meine Reise nach Dubai, Peking und entlang der Seidenstraße Chinas.
Ich genoss es, zwei weitere Tage in Dubai und sechs in Peking zu verbringen, und ich bin sehr froh, dass ich noch mehr Zeit mit Mill und Leon verbringen konnte. Außerdem traf ich dort meine Eltern, die ihre Reise nach Korea und Japan in Peking unterbrachen, damit wir zusammen den Geburtstag meiner Mutter feiern konnten, ein weiterer Höhepunkt des Jahres 2014 für mich.
Wüstensafari in Sharjah
Die Wüste in Sharjah, dem Nachbaremirat Dubais
Der Geburtstag meiner Mutter in Peking: Leon, ich, meine Mutter und mein Vater (von links nach rechts)
Da keiner anderer die Reise entlang der Seidenstraße gebucht hatte, reiste ich schließlich alleine mit einem Guide namens John, einem Chinesen in den Fünfzigern aus der Provinz Sichuan.
Im Nachtzug von Peking nach Xi’an
Von Peking aus reisten wir 5.000 Kilometer über Land nach Westen bis nach Kashgar, einer Stadt, die weniger als 200 Kilometer von den Grenzübergängen nach Kirgistan und Tadschikistan entfernt ist. Wir übernachteten in Hotels, Nachtzügen und eine Nacht in einer Jurte der kasachischen Minderheit im Tian-Shan-Gebirge. Der Vorteil, wenn man als Frau alleine mit einem männlichen Guide reist: ich hatte ein Einzelzimmer und sogar eine ganze Jurte für mich alleine, ohne extra dafür bezahlen zu müssen! Abgesehen von den Nachtzügen reisten wir mit öffentlichen Bussen, Autos und dem Flugzeug, mit letzterem jedoch nur einmal, um die Taklamakan-Wüste und die große Distanz zwischen Ürümqi, der Hauptstadt der Provinz Xinjiang an der nördlichen Seidenstraße und Hotan an der südlichen Seidenstraße zu überwinden.
Von Xi’an folgten wir der nördlichen Seidenstraße nach Jiayuguan und Dunhuang in der Provinz Gansu und weiter in die Provinz Xinjiang nach Turfan, Ürümqi, ins Tian-Shan-Gebirge und zum Himmelssee, nach Hotan und Kashgar, wo die Tour endete. Von dort flog ich zurück nach Peking und verbrachte sieben weitere Tage in der Stadt. Ich reiste am letzen Tag der Gültigkeit meines Visums aus China aus. Hier erfährst Du mehr über meine Reise entlang der chinesischen Seidenstraße.
Wasserfontänen-Show an der Großen Wildganspagode in Xi’an
Das Jiayuguan Fort „Cheng Lou“
Die Grotten von Mogao in Dunhuang
Auf einem Eselskarren in Hotan am Rande der Taklamakan-Wüste, zusammen mit uigurischen Teenagern
Zusammen mit einer uigurischen Familie in Hotan
Der Tierbasar in Kashgar
November & Dezember: Bangkok und Vietnam
Mitte November, nur zweieinhalb Wochen nachdem ich von meiner Reise entlang der Seidenstraße zurückgekehrt war, reiste ich nach Bangkok und durch Vietnam, dieses Mal nicht alleine, sondern zusammen mit meinem Freund.
Ich war schon zweimal alleine in Vietnam gewesen, hatte bislang jedoch nur den Norden und den Süden des Landes bereist. Da ich während meines letzten Aufenthaltes vor drei Jahren in Hanoi ausgeraubt worden war, war es mir wohler, mit einer Gruppe durch Vietnam zu reisen, etwas ich normalerweise in Südostasien und überhaupt in sehr touristischen Ländern nicht machen würde.
Unser vietnamesischer Tour Leader war ein junger Mann in unserem Alter aus Hanoi namens Lap, und unsere dreizehn Mitreisenden kamen aus Australien, Neuseeland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Lap war ein hervorragender Guide, und auch unsere Gruppe war toll.
Wir erkundeten Sapa im hohen Nordwesten des Landes, schliefen eine Nacht auf einem Boot in der Halong-Bucht, reisten nach Hue, Hoi An, Saigon und ins Mekong-Delta. Wir übernachteten in Hotels und auf einem Boot, machten zwei Homestays und verbrachten drei Nächte in Nachtzügen. Neben den Zügen benutzten wir private Busse als Transportmittel. Nach Abschluss der Reise Vietnam verbrachten wir noch vier Nächte in Bangkok, bevor wir nach Deutschland zurückflogen.
Unsere Gruppe mit unseren Gastgebern beim Homestay in Ta Vinh im Bergland von Sa Pá
Ha Long-Bucht
Fahrradrikscha in Hoi An
Die Reise nach Bangkok und durch Vietnam war fantastisch, allerdings ist es eine Umstellung, in die Touristenziele Bangkok und Vietnam zu kommen, wenn man unmittelbar vorher völlig abseits der ausgetretenen Pfade durch den Nordwesten Chinas gereist ist und dort praktisch keine westlichen Ausländer getroffen hat. Außerdem bin ich leider in Vietnam krank geworden und habe mich erst nach meiner Rückkehr nach Deutschland wieder vollständig davon erholt.
Rückblick:
Von einer unspektakulären ersten Jahreshälfte zu den letzten fünf Monaten des Jahres 2014, die nicht hätten ereignisreicher und aufregender sein können; von einer Reise alleine ins Unbekannte im August und einer Tour als alleinreisende Frau mit einem männlichen Guide entlang der Seidenstraße, von meiner Unterkunft in einer völlig untouristischen Gegend in Peking im August und September und einer Reise abseits der ausgetretenen Pfade im Oktober (während meiner gesamten Tour entlang der Seidenstraße habe ich weniger als zehn westliche Ausländer getroffen) zu einer Reise mit meinem Partner und einer ganzen Gruppe von fünfzehn im touristischen Vietnam, von der kargen Landschaft und den Wüsten Nordwest-Chinas zum satten Grün Vietnams: 2014 hat das alles abgedeckt, und es ist wirklich ein Jahr der Kontraste für mich gewesen.
Wünsche und Hoffnungen:
Ich bin Feuer und Flamme für China und würde sehr gerne mehr von diesem Land sehen. Dorthin werde ich wieder alleine zurückkehren. 2015 hoffe ich, eine Zeitlang in Peking zu leben und Englisch zu unterrichten, und ich werde alles tun, was ich kann, um das möglich zu machen. Aber wird es genug sein? Wird es klappen? Ich drücke ganz fest meinen Daumen!
Da ich China so sehr liebe, würde ich sehr gerne Chinesisch lernen und Chinesischkurse besuchen – nicht in Deutschland, in Peking natürlich.
Ich hoffe, dass ich mit Mill und Leon in Kontakt bleibe und mehr Zeit mit ihnen verbringen kann, wenn ich hoffentlich 2015 nach China zurückkehre.
Pläne:
Im Januar habe ich meinen Blog von wordpress.com auf eine selbstgehostete Webseite umgezogen. Leider wusste ich nicht viel über das Selbst-Hosten einer Webseite, HTML sowie CSS, und ich habe (noch) keine Erfahrung mit Webdesign. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich für meinen Blog ein Theme gewählt habe, das nicht responsive ist, einfach weil ich es nicht besser wusste. Anfang 2015 möchte ich das ändern und meinem Blog nach und nach ein neues Aussehen verleihen. Da ich versuchen werde, alles alleine zu machen, wird es eine Weile dauern und ich hoffe, dass es mich nicht wahnsinnig machen wird. Bitte habt Geduld und bleibt am Ball!
Außerdem habe ich nicht so viel gebloggt wie ich es geplant hatte, und ich plane definitiv, das zu ändern. Es gibt so viele tolle Geschichten von meinen jüngsten und vergangenen sowie hoffentlich auch von zukünftigen Reisen zu erzählen.
Vielen Dank an alle meine Follower und Leser und an Euch alle für Eure Kommentare, Eure Likes und für das Lesen meiner Beiträge. Bitte folgt mir auch weiterhin.
Ich wünsche Euch allen ein glückliches und gesundes neues Jahr 2015!
Ich habe es ja schon woanders geschrieben. Aber weil hier soviel auch von Deinen Plänen steht und wir heute noch 2014 und morgen schon 2015 haben:
Ich wünsche Dir alles Gute für 2015, Durchhaltevermögen bei der Umsetzung guter Vorsätze, das Erreichen Deiner Ziele, die Erfüllung Deiner Wünsche. Aber auch, dass Du 2014, zumindest die letzten Monate, in guter Erinnerung behältst, damit Dir der Stoff für das Bloggen nie ausgehen möge :)
Vielen Dank für Deine netten Worte, Poldi. Ich wünsche Dir ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2015 sowie dass Deine Wünsche in Erfüllung gehen und Du Deine Ziele erreichst. :)
[…] am 21. Januar noch einen Jahresrückblick für 2015 zu publizieren, aber anders als 2013 und 2014 habe ich es dieses Mal nicht geschafft, diesen noch im alten Jahr zu […]
[…] diesen drei Artikeln schrieb ich über meine Pläne, einen TEFL-Kurs zu belegen, um das TEFL-Zertifikat zu bekommen, um […]